HSH streicht Arbeitsplätze zusammen

Nach der Übernahme durch Investoren steht die bisherige HSH Nordbank vor einem massiven Stellenabbau. Von 1600 Stellen, die nach den bislang vereinbarten Abbauplänen im kommenden Sommer in der Bank noch übrig sein sollten, fallen nochmals mehr als 600 Arbeitsplätze weg, teilte das Institut jetzt auf Betriebsversammlungen in Kiel und Hamburg mit. Am Ende werde die neue Hamburg Commercial Bank noch rund 930 Mitarbeiter beschäftigen, umgerechnet auf Vollzeitstellen.

Die Maßnahmen seien schon allein deshalb notwendig, um Anfang 2022 wie geplant in die Einlagensicherung der Privatbanken wechseln zu können. Dafür hat deren Verband harte Bedingungen auferlegt. So soll die HSH Nordbank eine Eigenkapitalrendite von mindestens acht Prozent erreichen und eine Cost-Income-Ratio, das ist der Aufwand im Verhältnis zu den Erträgen, von maximal 40 Prozent. Davon ist sie bislang weit entfernt; für das laufende Jahr ist ein Verlust von rund 100 Millionen Euro zu erwarten. Die Bank habe nun zwei Jahre Zeit, um die Anforderungen umzusetzen. Mit dem Halbjahresabschluss 2021 müsse sie liefern.

Künftig sollen am Standort Hamburg noch 640 bis 670 Mitarbeiter arbeiten und in Kiel 190 bis 220. Ungefähr 300 Stellen werden zwischen den beiden Standorten gewechselt. Der Stellenabbau zieht sich durch alle Bereiche und Ebenen der Bank. Er sei wesentlich darauf zurückzuführen, dass zahlreiche Aufgaben wegfallen und schlicht nicht mehr erledigt werden müssten, wie zum Beispiel das Management der komplizierten Ländergarantie und zahlreiche abgegebene Schiffskredite und andere Altlasten.

Am Standort Kiel stießen die Erklärungen des Vorstands auf Kritik und Enttäuschung. Verdi-Sprecher Frank Schischefsky warf der Landesregierung vor, im Verkaufsprozess den Standort Kiel mit seinen Beschäftigten „schmählich im Stich gelassen“ zu haben. „Es ist ein Desaster, wie es leider zu befürchten war.“ n eg/dpa/fab

„Es ist ein Desaster, wie es leider zu befürchten war.“

Frank Schischefsky

Verdi

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