Im Beluga-Prozess rücken weitere Manager ins Blickfeld

Im Strafprozess gegen Niels Stolberg (M.) und weitere Ex-Beluga-Manager ist noch immer kein Ende absehbar (Bild: Ingo Wagner)
Der Wirtschaftsstrafprozess um die Bremer Reederei Beluga vor dem Bremer Landgericht wird am Dienstag fortgesetzt. Die weiteren Verhandlungstermine reichen bis Ende März.
Den 44 Prozesstagen im vergangenen Jahr werden bis Ende März weitere sechs folgen. Ein Ende des Mammutprozesses ist bislang nicht absehbar. Das hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass sich im Laufe der Hauptverhandlungen zuvor unberücksichtigte Verwicklungen ergeben haben. Dabei geht es unter anderem um den damaligen Steuerberater des Ex-Beluga-Chefs Niels Stolberg, berichtete jetzt der „Weser-Kurier“. Der Steuerberater habe bei den Verträgen mit US-Investor Oaktree „die Strippen gezogen“, in diesem Zusammenhang werde auch gegen ihn wegen Beihilfe zum Betrug und Untreue ermittelt.
Auch ein Reeder aus Hamburg, der Stolberg vier im Bau befindliche Schiffe abgekauft hatte, sei ins Blickfeld gerückt, weil er sich nach ursprünglichen Aussagen beim Kaufpreis betrogen gefühlt habe. Später habe er dagegen ausgeführt, der Kaufpreis habe für ihn aufgrund von Chartergarantien keine Rolle gespielt. Nun geht es dem „Weser-Kurier“ zufolge um mögliche Falschaussagen.
Zwei Manager von Oaktree sehen sich laut dem Bericht mit dem Vorwurf des Insolvenzverwalters von Beluga konfrontiert, Geld bei Beluga ausgezahlt zu haben, obwohl die akuten Zahlungsprobleme bereits offenkundig gewesen seien. In dieser Angelegenheit seien mittlerweile Klagen erhoben worden, wobei es um 17 Millionen Euro gehen soll.
Gefälschte Bilanzen
Stolberg hatte zum Prozessbeginn vor knapp einem Jahr eingeräumt, Bilanzen durch Scheinumsätze gefälscht zu haben. Den Vorwurf der Kreditfälschung hatte er aber zurückgewiesen (THB 28. Januar 2016). fab