Kreditverkauf: Deutsche Bank schnürt Milliardenpaket

K. Stoltenberg (Foto: Deutsche Bank)
Die Deutsche Bank will sich von Schiffskrediten mit einem Gesamtvolumen von einer Milliarde Dollar trennen. Das Schiffsgeschäft aufgeben, werde die Deutsche Bank jedoch nicht.
Das berichtet jetzt die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Finanzkreise. Die Bank wolle ihr Portfolio um problematische Darlehen bereinigen und es sei „wirtschaftlich absolut sinnvoll, einige davon aus den Büchern zu bekommen“, zitiert Reuters einen involvierten Beobachter. Das Schiffsgeschäft aufgeben, werde die Deutsche Bank jedoch nicht. Das Volumen im Schiffsportfolio bewegt sich zwischen fünf und sechs Milliarden Dollar. Die Deutsche Bank selbst möchte die Zusammenhänge nicht kommentieren. Klaus Stoltenberg, der bei der Deutschen Bank die Schiffsfinanzierung verantwortet, hatte dem Handelsblatt zufolge kürzlich auf einer Branchenkonferenz in Athen ausgeführt, die deutschen Institute müssten in den kommenden ein bis zwei Jahren weitere Rückstellungen für ausfallgefährdete Schiffskredite bilden und die daraus entstehenden Verluste verdauen können. Die Probleme könnten nicht weiter vor sich hergeschoben werden, man müsse sich der Realität stellen.
Der Abbau von Schiffsdarlehen kommt auch bei einstigen Marktführern HSH Nordbank und Commerzbank ins Rollen, allerdings wesentlich später als ursprünglich vorgesehen. Die Commerzbank will sich komplett aus dem Schiffsgeschäft zurückziehen. Die HSH Nordbank will ihr Kreditvolumen mit Frachtern von aktuell 23 Milliarden mittelfristig auf acht Milliarden Euro abschmelzen. fab