Niedersachsens Sparkassen wollen ihre BLB-Anteile verkaufen
Außer dem Land Bremen wollen auch Niedersachsens Sparkassen ihren Anteil an der Bremer Landesbank (BLB) abstoßen. "Alle Anteilseigner müssten ausgezahlt werden", sagte Verbandschef Thomas Mang am späten Montagabend in Hannover.
Im Falle einer Übernahme durch die NordLB könnte das Bremer Geldhaus damit theoretisch komplett in die Hände der von Niedersachsen kontrollierten Bank fallen.
Mang erwartet, dass die Frage der Übernahmemodalitäten noch diese Woche gelöst werden kann: "Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Tagen ein Ergebnis verkünden können." Bis zum Jahresende könnte dann die praktische Umsetzung vollzogen sein, die unter anderem auch die Änderung von Staatsverträgen und Satzungen nach sich ziehen würde.
Anfang Juni hatte die Bremer Landesbank mitgeteilt, dass sie wegen fauler Schiffskredite Ende des Jahres voraussichtlich einen hohen Verlust ausweisen muss. Seitdem suchen die Gesellschafter Wege aus der finanziellen Schieflage.
Keine Bad-Bank-Lösung
Die faulen Kredite sollen Mang zufolge vor einem möglichen Verkauf aber nicht aus der BLB herausgelöst und separat veräußert werden. Eine "Flurbereinigung" der Finanzierungen in den BLB-Bilanzen sei nicht vorgesehen, sagte er. "Nachschüsse der Träger stehen nicht zur Diskussion und sind auch nicht erforderlich."
Die Übernahme stelle für die NordLB zwar zunächst eine überschaubare Belastung dar, sei aber mittel- und langfristig wegen der zu erzielenden Synergieeffekte positiv für die Bank mit Sitz in Hannover. Der Sparkassenverband Niedersachsen hält auch 26,3 Prozent der Anteile an der NordLB, die für die Sparkassen die Aufgaben einer Zentralbank übernimmt.
An diesem Mittwoch treffen sich die BLB-Träger, um das weitere Vorgehen zu beraten. Außer dem Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverband (3,97 Prozent) und der Mehrheitseignerin NordLB (54,8 Prozent) ist die Hansestadt Bremen mit 41,2 Prozent an der BLB beteiligt. (dpa)