Nord LB baut Schiffsportfolio weiter ab

Die Norddeutsche Landesbank hat die problematischen Kredite im Schiffsportfolio im ersten Halbjahr 2018 auf 7,7 Milliarden Euro reduziert.

Das geht aus der Zwischenbilanz hervor, die das Institut am Donnerstag veröffentlicht hat. Ein Jahr zuvor lag das Volumen noch bei 9,1 Milliarden Euro. Seit Ende 2015 sei das Portfolio um 7,5 Milliarden Euro abgebaut worden, teilt die Nord LB mit. Spätestens Ende kommenden Jahres soll das Volumen verbliebener Schiffsdarlehen die Marke von fünf Milliarden Euro unterschreiten.

Erstmals hat die Nord LB ein Halbjahresergebnis auf Basis des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 9 vorgelegt, der den bisherigen Standard IAS 39 ablöst und seit Jahresbeginn verbindlich anzuwenden ist. Aufgrund neuer Klassifizierungen und geänderter Bewertungsvorschriften ist der Vergleich mit den Vorjahreszahlen daher nur stark eingeschränkt möglich. Das Konzernergebnis lag im zurückliegenden Halbjahr bei 54 Millionen Euro, der Zinsüberschuss bei 618 Millionen Euro. Für den Vorjahreszeitraum weist die Nord LB nach altem Standard ein Konzernergebnis von 302 Millionen Euro und einen Zinsüberschuss von 731 Millionen Euro aus.

Für das Gesamtjahr plant die Nord LB ein positives Ergebnis. Priorität hätten allerdings Maßnahmen zum Abbau des Portfolios mit problematischen Krediten und zur Stärkung der Kapitalquoten, um sich auf künftige regulatorische Anforderungen vorzubereiten, sagte der Vorstandsvorsitzende Thomas Bürkle. „Diese Maßnahmen können sich unter Umständen ergebnisbelastend auswirken. Eine verlässliche Prognose zum Jahresergebnis ist daher in diesem Stadium des Jahres und in dem nach wie vor herausfordernden Marktumfeld nicht möglich“, so Bürkle.

Gegen eine Aufstockung des Eigenkapitals der Nord LB aus der niedersächsischen Landeskasse hatte sich jetzt der Bund der Steuerzahler Niedersachsen und Bremen ausgesprochen. Ein schrittweiser Rückzug des Landes Niedersachsen aus der Nord LB sei dagegen ordnungs- und haushaltspolitisch der bessere Weg (thb.info 29. August 2018). Zuvor hatte Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) ausgeführt, das Land wolle auch nach einem Einstieg privater Investoren bei der Nord LB die Mehrheit an dem Institut halten. Sollte dadurch die Landesbank für potenzielle Investoren nicht attraktiv genug sein, werde man über diesen Punkt reden müssen (thb.info 28. August 2018).

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass die interne Revision der Nord LB Versäumnisse in einigen Arbeitsabläufen der Landesbank festgestellt hat. In zahlreichen Fällen sollen Kredite nicht ordnungsgemäß überwacht oder eine „Gesundung“ von Kreditnehmern festgestellt worden sein, ohne dass die Voraussetzungen dafür bestanden hätten. Außerdem seien finanzierte Schiffe zu spät oder gar nicht besichtigt worden (thb.info 24. August 2018). Die Nord LB hat wegen entsprechender Medienberichte über interne Papiere die Staatsanwaltschaft eingeschaltet (thb.info 27. August 2018).

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