Nord LB: Länder erwägen Kreditübernahmen
Schleswig-Holstein und Hamburg erwägen den Abbau fauler Schiffskredite der Nord LB, wollen aber die Übernahme von Risiken ausschließen. Es gebe ein grundsätzliches Interesse, die ausfallgefährdeten Darlehen für das Institut aus Hannover in der bereits bestehenden Abbaubank PM zu verwalten und abzuwickeln, beruft sich Reuters auf mit der Sache vertraute Personen. Die Finanzministerien in Kiel und Hamburg bestätigten Gespräche dazu. „Wir achten dabei aber schon in dieser ergebnisoffenen Vorprüfungsphase sehr präzise darauf, inwieweit ein solches Engagement für uns wirtschaftlich vorteilhaft wäre“, sagte Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel. Wichtig sei auch, „dass wir selbstverständlich keinerlei neue Risiken und Kosten übernehmen“. Laut Nord-LB-Eigner Niedersachsen gibt es noch keine Entscheidung.
Schleswig-Holstein und Hamburg sind nicht an der Nord LB beteiligt. Sie haben aber eine Abbaubank, die bereits faule Kredite ihrer früheren HSH Nordbank verwaltet. Wegen der inzwischen privatisierten HSH rechnen die Länder mit einer Gesamtbelastung von jeweils 5,5 bis 7 Milliarden Euro.
Der Umgang mit faulen Schiffskrediten ist ein Knackpunkt bei der Rettung und Rekapitalisierung der Nord LB von rund 3,5 Milliarden Euro. Die Landesbank muss nach der geplanten Auffanglösung problematische Portfolios loswerden. Das könnte über den Verkauf an den US-Finanzinvestor Cerberus geschehen, der bereits ein Paket über 2,7 Milliarden Euro übernommen hat. fab/rtr