Rickmers erwartet für 2016 weiteren Ergebnisrückgang

Die Rickmers-Gruppe geht für das laufende Jahr von einem weiterhin angespannten Marktumfeld mit niedrigen Charter- und Frachtraten aus.

Das geht aus dem Geschäftsbericht 2015 hervor, den die Reederei mit CEO Ignace van Meenen am Mittwoch veröffentlichte. Neben einem rückläufigen Umsatz erwartet Rickmers ein „moderat bis deutlich unter dem Geschäftsjahr 2015 liegendes operatives Ergebnis“. Bereits bei der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen hatte das Unternehmen angekündigt, mehrere Maßnahmen zu ergreifen, die der negativen Entwicklung entgegensteuern sollen. Zu den geplanten Maßnahmen zählt, sich von schlecht laufenden Schiffen und problematischen Unternehmensbeteiligungen zu trennen, „ausgewählte Bankdarlehen“ zu refinanzieren und die Kosten zu senken (THB 16. März 2016).

Unter den besonderen Ereignissen 2015 erwähnt die Reederei in ihrem Geschäftsbericht an erster Stelle die Umwandlung ihrer Holding in einer Aktiengesellschaft, verbunden mit einer quartalsweisen Bericht erstattung über den Geschäftsverlauf. Ein weiterer wichtiger Schritt für das Unternehmen war die Neuordnung wesentlicher Bankdarlehen mit einem Volumen von insgesamt 1,39 Milliarden Dollar.

Auch die Modernisierung der Flotte ist ein bestimmendes Thema. Rickmers übernahm drei energieeffiziente 9450-TEU-Neubauten. Im Retrofit-Programm wurden zwei Panamax-Containerschiffe mit brennstoffsparenden Umbauten nachgebessert. Weitere sechs Großcontainerschiffe durchliefen ein Modernisierungsprogramm mit einem Investitionsvolumen von rund 48 Millionen Dollar. Die Retrofitmaßnahmen bei zwei weiteren Einheiten wurden im ersten Quartal 2016 umgesetzt.

Im Drittgeschäft bekam Rickmers Aufträge für das technische Management von Massengutfrachtern. Die Flotte gemanagter Schiffe wuchs im vergangenen Jahr von 97 auf 130 Einheiten. Auch im Bulker-Brokerage-Geschäft will sich das Unternehmen stärker positionieren.

Belastend wirkten sich die Wertberichtigungen auf das Schiffsvermögen aus. Die Korrekturen betreffen überwiegend Schiffe im Besitz des Tochterunternehmens Rickmers Maritime und schlagen mit 136,8 Millionen Euro zu Buche. Als wesentlichen Grund für die Abwertungen nennt die Reederei die in den Jahren 2015 und 2016 auslaufenden oder bereits ausgelaufenen Charter verträge.

Im laufenden Geschäftsjahr nahm Rickmers bereits eine wichtige Hürde: Für ein Kreditvolumen von knapp 520 Millionen Dollar wurde die Laufzeitverlängerung bis in die Jahre 2020 und 2021 „im Grundsatz vereinbart“, so Rickmers. Dabei handle es sich um ein Teilvolumen der im vergangenen Jahr bis 2018 verlängerten 1,39 Milliarden Dollar aus Finanzierungsverträgen für fünf Containerschiffe mit Kapazitäten von jeweils 13.600 TEU.

Die vorläufigen Zahlen hat Rickmers jetzt bestätigt. Das Konzernergebnis verschlechterte sich von plus 2,1 Millionen auf minus 135,5 Millionen Euro. Der Konzernumsatz stieg um 7,6 Prozent auf 587 Millionen Euro, das operative Ergebnis (EBITDA) um 20,8 Prozent auf 253,1 Millionen Euro. Beim Eigenkapital der Gruppe gab es einen Rückgang von 651 auf 555 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote sank von 23,4 auf 19,3 Prozent.

Die Rickmers-Anleihe 2013/18 zeigte 2015 einen sehr volatilen Kursverlauf. Dem Jahreshoch von 102,25 Prozent im August folgte ein Rückgang auf rund 82 Prozent, bevor das Jahr mit einem Kurs von 91 Prozent endete. fab

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