Rickmers Trust schöpft Hoffnung

Rickmers benötigt dringend frisches Kapital für den Fortbestand der Reederei, Foto: Rickmers Maritime
Der existenzbedrohte Rickmers Maritime Trust hofft auf einen Schuldenschnitt.
Die HSH Nordbank als wichtigster Gläubiger sei dazu bereit, teilte das Unternehmen mit Sitz in Singapur jetzt mit. Allerdings setze das Kreditinstitut dabei voraus, dass auch die anderen Gläubiger auf einen nennenswerten Teil ihrer Forderungen verzichten. Außerdem müsse dem Trust frisches Kapital zugehen, um die drohende Liquidierung abzuwenden.
Für Rickmers Maritime läuft eine weitere Frist ab: Ende März muss der Trust einen Kreditrahmen von 198 Millionen Dollar bedienen. Im November 2016 hatte das Unternehmen Zinsen in Höhe von drei Millionen Dollar nicht zahlen können und sich deshalb für zahlungsunfähig erklärt. Das Unternehmen sieht aber auch jetzt noch eine Chance auf Rettung.
Der Jahresverlust 2016 von Rickmers Maritime lag bei 180 Millionen Dollar. Die Rickmers Holding ist an dem Trust beteiligt, wies jedoch darauf hin, dass Ausfälle beim Trust nicht auf die Holding und deren Tochtergesellschaften durchschlagen (THB 21. November 2016). Dennoch spitzt sich auch bei der Holding die Lage zu. Creditreform hat das Unternehmensrating seit vergangenem Sommer dreimal gesenkt. Jetzt steht es auf „C (watch)“. Mit dem Zusatz „watch“ zeigt die Ratingagentur an, dass sie eine weitere Abwertung prüft. Allerdings hat Rickmers mit „C“ bereits die letzte Stufe vor der Kategorie „ungenügende Bonität“ erreicht. Als Grund für die erneute Herabstufung nannte Creditreform die „stark negative Unternehmensentwicklung“. Die Ratingagentur geht „davon aus, dass zur Stabilisierung des Unternehmens kurzfristig Restrukturierungsmaßnahmen erforderlich sind, inklusive einer Restrukturierung der Finanzverbindlichkeiten“. Zuvor hatte sich die Rickmers Holding von der Rickmers-Linie getrennt, die zusammen mit Marine Consulting & Contracting (MCC) an Zeaborn Chartering geht. Allerdings muss Rickmers für den Deal noch eine einstellige Millionensumme draufzahlen (THB 13. Februar 2017). fab