Schnigge bietet für gut zehn Prozent der Rickmers-Anleihe
Die Schnigge Wertpapierhandelsbank hat ein öffentliches Kaufangebot für gut zehn Prozent der Anteile an der Rickmers-Anleihe abgegeben.
Die Annahmefrist endet am kommenden Donnerstag (25.5.), teilte das Unternehmen jetzt mit. Wer sich genau hinter der Offerte verbirgt, bleibt vorerst unklar. Schnigge selbst stellt derartige Angebote in der Regel für Dritte. Von der Rickmers-Anleihe will der Investor bis zu nominal 30 Millionen Euro zu einem Preis von 15,25 Prozent erwerben. Der Anleihekurs war auf unter vier Prozent eingebrochen, stieg zuletzt nach Bekanntgabe des Kaufangebots von Schnigge auf 6,6 Prozent.
Derweil zeichnet sich für die Gläubigerversammlung der Rickmers-Anleihe am 1. Juni ein Showdown ab. Dann sollen die Investoren ein zweites Mal über den Sanierungsplan abstimmen, der im ersten Versuch mangels Beteiligung gescheitert war (THB 12. Mai 2017). Die Interessen der Akteure sind verschieden. Das Management mit Rickmers-Chef Ignace Van Meenen will eine Insolvenz vermeiden, der bisherige Alleineigentümer Bertram Rickmers will so viele seiner Anteile an der Reederei behalten wie möglich, die finanzierenden Institute um die HSH Nordbank werden das Ruder übernehmen, und Werften pochen auf die Begleichung offener Forderungen. Um den Sanierungsplan zur Insolvenzvermeidung anzunehmen, müssen zum neuen Termin mindestens 25 Prozent der ausstehenden Schuldverschreibungen vertreten sein und davon mindestens 75 Prozent zustimmen. fab