Stolberg drohen bis zu fünf Jahre Haft

In das Verfahren um die Pleite der Beluga-Reederei kommt Bewegung.

Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Gericht haben sich über den Strafrahmen für den Ex-Beluga-Chef ausgetauscht. Die Staatsanwaltschaft will dem Landgericht Bremen zufolge vier bis fünf Jahre Haft für den früheren Chef der Beluga-Reederei, Niels Stolberg, fordern. Das sagte ein Sprecher nach einem Vorgespräch der Prozessbeteiligten in dem Verfahren am Mittwoch. „Alles unter vier Jahren ist aus Sicht der Staatsanwaltschaft weder Tat noch Schuld angemessen“, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Die Verteidigung will in dem seit über einem Jahr laufenden Prozess eine Bewährungsstrafe für den Ex-Reeder fordern. Möglicherweise im Juli sollen dann vor Gericht die Plädoyers und das Urteil folgen.

Die Schwergutreederei war 2010 tief in die Krise und 2011 in die Insolvenz gerutscht. In einem der größten Strafverfahren in der Schifffahrtsbranche geht es um Betrug, Bilanzfälschung und Untreue in zweistelliger Millionenhöhe. Zu Prozessbeginn hatte Stolberg eingeräumt, Bilanzen durch Scheinumsätze gefälscht zu haben. Den Vorwurf des Kreditbetruges hatte er aber zurückgewiesen. Er habe sich nie persönlich bereichert und auch niemanden schädigen wollen.

Nach Angaben des Landgerichts diente das Vorgespräch nur zur Abfrage eines möglichen Strafrahmens. Bei Wirtschaftsstrafverfahren mit großer Beweisaufnahme sei dies nicht unüblich, sagte der Sprecher. Es gehe darum zu ermitteln, wo die Verfahrensbeteiligten stehen. Die Beweisaufnahme sei damit aber noch nicht abgeschlossen.

Wegen einer Magenkrebserkrankung Stolbergs war der Prozess mehrfach unterbrochen worden. Wegen der Krankheit sind auch die Verhandlungstage verkürzt.

Neben Stolberg sind drei weitere frühere Manager der Reederei angeklagt. Sie sind derzeit aber vom Verfahren beurlaubt, weil die Tatvorwürfe vor allem Stolberg betreffen. Das Gericht wird nach eigenen Angaben jetzt den Strafrahmen besprechen. lni/FBi

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