Tanker-Investoren profitieren von aktuellem Markthoch

Der diesjährige Aufschwung an den Tankermärkten macht sich jetzt auch für Investoren von Schiffsfonds bemerkbar.

Viele Gesellschaften waren seit Beginn der Turbulenzen 2008 in Existenznot geraten. Wenn die Fonds die schwierigen Marktphasen überstanden, dann oft nur mit Nachschüssen der Alt-Gesellschafter oder Sanierungskapital neuer Inves toren. Die Salamon AG aus Dortmund mit Vorstandschef Christian Salamon sieht nun deutliche Lichtblicke für ihre Anleger. Die Flotte habe im ersten Halbjahr „die bes ten Charterergebnisse aller Zeiten eingefahren“, teilte das auf Tankschiffe spezialisierte Unternehmen jetzt mit. Einen Vorteil sieht Salamon in kurzfristigen Pool- Beschäftigungen.

Auszahlungen auf das Altkapital der Fondsgesellschaften seien zwar weiterhin noch nicht möglich, dafür aber erste Auszahlungen auf das Neukapital. Das betrifft in diesem Quartal speziell die beiden Suezmaxe „Astra“ und „Voyager“. Auf das 2012 eingezahlte Sanierungskapital gab es für die Jahre 2012 bis 2014 die Vorabgewinne in Höhe von acht Prozent pro Jahr – keine Selbstverständlichkeit, denn in vielen Fällen lassen die finanzierenden Banken auch bei Überschüssen keine Auszahlungen an die Anleger zu.

„Bei diesen beiden Schiffen können uns die Banken Gott sei Dank keine Auszahlungen verbieten“, so Salamon-Finanzvorstand Ulrich Thamm. Bei zwei anderen Tankern dagegen sei es dem Unternehmen trotz „sehr guter Liquiditätslage“ noch verwehrt.

„Hier dürfen wir erst auszahlen, wenn auch die Bankschulden komplett zurückgeführt sind“, so Thamm. Bleibe die derzeitige Marktlage erst einmal bestehen, sei das in einem Jahr zu erwarten.

Fünf von zehn Tankerfonds der Salamon AG hatten Kapitalerhöhungen vollzogen. Lediglich bei einer Gesellschaft sei das Auszahlungsziel von jährlich acht Prozent bislang verfehlt worden. Hier sei das Sanierungskapital nach der Abwicklung mit einer Verzinsung von 5,6 Prozent pro Jahr zurückgezahlt worden.

Bei vier Tankerfonds gewährten zahlreiche Gesellschafter zusätzlich Darlehen mit einer Verzinsung zwischen 6 und 12,5 Prozent pro Jahr. Aufgrund guter Liquiditätslage will Salamon die Darlehen bei zwei Gesellschaften Ende September vorzeitig zurückzahlen. Das seien „teure Darlehen, die unsere KGs in guten Zeiten unnötig belasten“, so der Finanzchef. Deshalb sei es „naheliegend, dass wir diese Kostenposition in dem aktuell positiven Marktumfeld vorzeitig zurückführen“.

Strukturelle Veränderungen in der Tankschifffahrt haben speziell den Produktentankern enormen Aufwind verliehen. Das enorme Flottenwachstum könnte jedoch dafür sorgen, dass sich die Erträge mittelfristig betrachtet rückläufig entwickeln, erwartet das Beratungsunternehmen Drewry. Viele Carrier aus dem stagnierenden Chemikaliensegment würden in den Markt für Produktentanker überführt, weil sie dort eher gebraucht werden. Doch trotz des weiterhin wachsenden Seehandels im Produkten-Segment sei zu erwarten, dass die Frachtraten in naher Zukunft unter Druck geraten.

Die Stimmung in den Roh öltanker-Segmenten bleibt nach Einschätzung der Nord/LB jedoch positiv. Bis zur nächsten OPEC-Sitzung im Dezember sei mit unverändert hohen Fördermengen der Mitgliedsstaaten zu rechnen. Durch das Ende des Iran-Embargos zeichne sich mittelfristig ein weiterer Angebotsschub ab. Allerdings sollte auch bedacht werden, dass der Iran über eine Flotte von rund 50 Tankern verfügt, die vorrangig im VLCC-Segment zu finden sind. Im laufenden Jahr dürfte deren Wirkungsgrad im Tankersektor aber noch gering bleiben. fab

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