Frachtraten unter Druck
Die Frachtraten bei Gastankern könnten im kommenden Jahr erheblich unter Druck geraten. Zu diesem Ergebnis kommt die britische Unternehmensberatung Drewry in ihrer jüngsten Markteinschätzung. Als Grund nennen die Analysten eine sehr hohe Zahl an Ablieferungen neuer VLGC-Einheiten durch Werften und eine im Vergleich dazu geringe Zahl an zu verschrottenden Schiffen.
Aus diesem Angebot an Tonnage ergeben sich für die Eigner nur geringe Gestaltungs- und Verhandlungsmöglichkeiten, heißt es bei Drewry weiter. Eine Entspannung sei nicht zu erwarten, weil allein die globale Tonnage bei den VLGC im kommenden Jahr um 64 Tanker oder 12 Prozent wachsen soll. Erschwerend komme hinzu, dass die LPG-Preise derzeit sehr niedrig seien.
Im laufenden Jahr sind nur zwei Gastanker verschrottet worden. Es waren die ersten Abwrackungen seit 2011. Bei einer Umfrage unter Reedern hat Drewry festgestellt, dass die Hoffnungen auf mehr Verschrottungen aber steigen. Begründet wird dies mit der Notwendigkeit, ab 2017 entweder neu eingebaute oder aber erheblich überarbeitete und erweiterte Ballastwasser-Systeme (BWTS) an Bord der Schiffe vorhalten zu müssen. Da für ältere Tanker das Nachrüsten teuer ist, könnte dies zu mehr Abbrüchen führen. pk