4. Cruise-Terminal geplant

Begleitet von Protesten der mit konkreten Entlassungsschreiben belasteten Mitarbeiter des Buss Hansa Terminals (BHT) ging am Dienstagabend im „Cruise Center HafenCity „ (CC 1) die zweite Informationsveranstaltung zu Hamburgs geplanter Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele 2024/2028 über die Bühne.

Weit über 800 Teilnehmer, von allgemein interessierten Bürgern, über Mitarbeiter von Hafen- und Indus triefirmen bis hin zu Unternehmen hatten sich zu der Informationsveranstaltung eingefunden, die inhaltlich an eine Auftaktkundgebung vom 2. Juni, parallel zur Welthafenkonferenz, anknüpfte. Auf der insgesamt sehr professionell geplanten Informationskampagne legten die verschiedenen Planungsbüros ihre inzwischen weiter verfeinerten Pläne vor.

Die BHT-Mitarbeiter legten im Diskussionsteil der Veranstaltung dar, dass sie ihren Job verlieren werden, weil ihr Unternehmen die Fläche am Oderhafen zum Jahresende 2016 abgeben muss. Statt BHT sei diese Fläche nunmehr der HHLA versprochen worden, deren Tochter Unikai durch Olympia ihre Anlagen auf dem Kleinen Grasbrook aufgeben müsse. Dr. Christoph Krupp, Leiter der Senatskanzlei, zeigte Verständnis für die Entrüstung der BHT-Mitarbeiter und sagte ihnen auch weitere Gespräche zu.

Zugleich erinnerte er aber auch daran, dass die Buss-Gruppe für die Aufgabe ihrer Flächen und Anlagen im Bereich es sogenannten Mittleren Freihafens ja mit „über 100 Millionen Euro entschädigt worden ist“.

Ansonsten bestand der rote Faden der Präsentation in der Beschreibung der „Nachnutzung“ all jener olympischen Einrichtungen, die auf dem Gebiet des Kleinen Grasbrook entstehen sollen, wenn Hamburg im Jahr 2017 den Zuschlag für die Ausrichtung der Spiele erhalten würde.

Es geht dabei für den Hafen- und Industriestandort Hamburg um die Aufgabe und vollständige Umwidmung von rund 130 Hektar citynaher Flächen. Hamburgs Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt, Dr. Dorothee Stapelfeldt (SPD), stellte gleich zu Beginn der zweieinhalbstündigen Veranstaltung fest: „Wir bieten jedem von einer Verlagerung betroffenen Hafenbetrieb eine geeignete Hafenfläche, um sich darauf weiterentwickeln zu können.“ Man sei im besonderen Maße daran interessiert, mit der Hafenwirtschaft über dieses Großvorhaben, das Teile der Landkarte Hamburgs nachhaltig verändere, „einen guten Dialog“ zu führen. Denn das sei für den SPD-Grünen-Senat klar: Der Hafen ist und bleibe das Zentrum der Wirtschaft in der Hansestadt.

Im Verlauf des Abends legten verschiedene Planer und Architekten dar, wie sie sich das vorstellen, was in der das Jahrhundertvorhaben begleitenden Fachsprache als „Legacy Mode“ umschrieben wird. Frei übersetzt: das olympische Erbe, die Nachnutzung der verschiedenen Anlagen. Eine Angabe konnte an diesem Abend allerdings noch nicht gemacht werden: die Baukosten. Eine Blindbuchung werde es aber nicht geben, versicherte Stapelfeldt. Die Bürger des Stadtstaates würden noch vor dem für den 29. November anberaumten Volksentscheid, ob sich Hamburg offiziell bewerben soll, erfahren, was das Projekt kosten wird, aber auch welcher „Mehrwert“ (O-Ton) damit verbunden sei. Und: „Der Senat wird diese Entscheidung akzeptieren und umsetzen“, versprach Stapelfeldt. Und das zeichnet sich für den Hafen nach diesem Abend als „Mehrwert“ ab: Die sogenannte Olympiahalle, die am „Amerikahöft“ (Hansahafen) entstehen soll, würde fortan als weiterer Kreuzfahrtterminal mit insgesamt zwei Liegeplätzen verwendet. Doch auch das gehört zum Erbe: Es soll eine weitere Brücke über die Nord er elbe in Höhe des heutigen „ÜZ“ geben, die allerdings, so stellte es Hamburgs Oberbaudirektor Prof. Dr. Jörn Walter auf THB-Nachfrage in Aussicht, für den Schiffsverkehr durchlässig sein soll. Auch die dort stehenden Dalben, die unter anderem für Auflieger genutzt werden, soll es weiter geben. EHA

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