Argentinien freut sich auf große Aufgabe

Verließ am Montag Hamburg: die „Libertad“, Fotos: Argentinisches Konsulat (2), Arndt (1)

Deutscher Seekadett, Fotos: Argentinisches Konsulat (2), Arndt (1)

Maurizio Macri, Fotos: Argentinisches Konsulat (2), Arndt (1)
Sie gehörte zu den ersten Gästen vor dem offizielle Beginn des G20-Gipfels in Hamburg, und sie war auch einer der letzten Teilnehmer, die die Elb-Hansestadt wieder verließen.
Die Rede ist vom argentinischen Segelschulschiff „Libertad“, für das es am Montagmorgen gegen 10 Uhr hieß: „Alle Leinen los und ein.“ Anders als beim Einlaufen am vergangenen Mittwoch, als Sommer und Sonne bestimmend waren, regnete es beim Ablegen von der Überseebrücke in Strömen.
Hinter der Besatzung der 1963 in Dienst gestellten Bark lagen sehr interessante fünf Tage, hieß es aus dem Generalkonsulat in Hamburg. Es bildete das Scharnier zwischen dem südamerikanischen Land und verschiedenen Behörden und Dienststellen in Hamburg, aber auch in Berlin. In besonderer Erinnerung wird dabei der Besatzung unter Kapitän zur See Fernando Emir Maglione und seiner Besatzung auch die Einbindung seines Schiffes in den argentinischen Unabhängikeitstag sein. Der fällt auf den 9. Juli und schloss sich damit direkt an den G20 an, der am Sonnabend zu Ende ging. Er wird Hamburg und den Hamburgern noch lange in Erinnerung bleiben, vor allem auch aufgrund der Gewaltausbrüche ungeahnten Ausmaßes. Immerhin: Die „Libertad“ und ihre Besatzung wurden von diesen Vorgängen glücklicherweise nicht behelligt, zumal das Segelschulschiff auch in dem besonders gesicherten Bereich des Hamburger Hafens auf dem Nordufer der Elbe lag. Der Besuch des Segelschulschiffs in Hamburg – der letzte davor erfolgte 1998 – fand auch vor dem Hintergrund der Tatsache statt, dass Argentinien 2018 den großen Weltwirtschaftsgipfel ausrichten wird. Darauf freue sich das Land bereits und betrachte es als große Ehre und Aufgabe, so Fernando Brun, Generalkonsul in Hamburg.
Immerhin kam Staatspräsident Mauricio Macri am Unabhängigkeitstag an Bord, um sowohl mit der Besatzung als auch zahlreichen, in Hamburg lebenden Landsleuten diesen besonderen Tag an diesem nicht alltäglichen Ort zu feiern. Zu seinen offiziellen Begleitern gehörte dabei unter anderem Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos), der kurzfristig für Bürgermeister Olaf Scholz eingesprungen war. Er ließ sich am Sonntagmorgen zeitgleich gemeinsam mit dem aus Berlin eingeflogenen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier über die Folgen der G20-Auswüchse informieren.
Staatspräsident Macri genoss jedenfalls den Besuch auf Argentiniens „Freiheit“ („Libertad“) und würdigte in seiner kurzen Ansprache den Gipfel, die deutsch-argentinischen Beziehungen und die besondere Herzlichkeit, mit der Schiff und Besatzung in Hamburg aufgenommen wurden. Mit einem großen „Open Ship“ präsentierte sich die Bark über mehrere Stunden. Am Abend war das Segelschulschiff dann noch einmal eine große Bühne für den offiziellen Empfang aus Anlass des Unabhängigkeitstags. Und noch einer genoss die Zeit an Bord: der deutsche Seekadett Florian Kothe-Marxmeier. Der 20-Jährige aus Bochum verbleit im Rahmen eines Austausches für gut sechseinhalb Wochen an Bord. Für ihn ein „tolles Erlebnis“. EHA