Auch Rotterdam spürt Hanjin-Insolvenz

Der Rotterdamer Hafen stellt sich für 2016 auf ein Umschlagergebnis ein, das vergleichbar mit dem Resultat von 2015 ist.

Das erwartet der Hafenbetrieb Rotterdam (HbR), nachdem jetzt die Umschlagzahlen für die ersten neun Monate ausgewertet wurden. Zur Erinnerung: Bis Ende 2015 gingen rund 466 Millionen Tonnen über die Kaikanten, ein Plus von damals 4,9 Prozent.

Zwischen Januar und Ende September 2016 wurden im größten europäischen Seehafen rund 344,7 Millionen Tonnen Ladung umgeschlagen, ein Rückgang von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum. „Vor allem bei Kohle und Eisenerz war der Trend rückläufig“, kommentiert der Generaldirketor des HbR, Allard Castelein.

Weiter prägend ist für den Maashafen der Umschlag von Flüssigladung. In diesem Segment stellte sich im Berichtszeitraum ein Rückgang um 0,4 Prozent auf 160 Millionen Tonnen ein. Daran hatte der Rohölumschlag einen Anteil von gut 76,2 Millionen Tonnen, ein Minus von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umschlag von Mineralölprodukten blieb mit einem leichten Plus von 0,2 Prozent auf nahezu gleichem Niveau. Es wurde weniger russisches Heizöl umgeschlagen, dafür aber mehr Diesel, Naphtha, Kerosin und Benzin.

Der Umschlag von Flüssig erdgas (LNG) liegt nach neun Monaten um 23,9 Prozent unter dem Vorjahr. Die Erklärung: schlechtere Marktbedingungen für den Re-Export. Beim Umschlag von sonstigem flüssigen Massengut konstatiert der HbR eine Zunahme um 3,6 Prozent auf 23,6 Millionen Tonnen.

Beim Umschlag von trockenem Massengut kam es im Berichtszeitraum zu einem Rückgang um 7,8 Prozent auf 60,3 Millionen Tonnen. Bei Eisenerz und Schrott ergab sich ein Rückgang um 8,5 Prozent auf 23,3 Millionen Tonnen – vor allem, weil die deutsche Stahlindustrie durch Dumpingpreise chinesischer Hütten unter Druck steht. Die Unternehmen Hoogovens van Dillingen und Voest Alpine waren zu Wartungszwecken vor übergehend stillgelegt.

Der Kohleumschlag verringerte sich im Berichtszeitraum um 10,3 Prozent auf 20,4 Millionen Tonnen. Hier macht sich unter anderem die starke Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien bemerkbar. Denn eine Reihe von Kohlekraftwerken wurde bereits geschlossen beziehungsweise wird in seiner Leistung heruntergefahren.

Beim Containerumschlag bot sich folgendes Bild: Insgesamt wurden 9,3 Millionen TEU umgeschlagen, ein Rückgang von 0,4 Prozent. Die containerisierte Stückgutmenge pendelte sich auf 94,8 Millionen Tonnen ein, 1,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Auch Rotterdam spürt die Folgen der Hanjin-Insolvenz: Dem Hafen entgingen bislang gut 30.000 TEU. EHA

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