Auf Hamburg warten 2017 neue Cruise-Bestmarken

Hamburgs Erfolgsserie als Deutschlands führender Kreuzfahrthafen wird sich auch im neuen Jahr fortsetzen.

Auf diese Perspektive stimmte Sacha Rougier, Geschäftsführerin der Cruise Gate Hamburg GmbH (CGH), am Mittwoch die in diesem Segment tätigen Unternehmen ein. Demnach werden 2017 gleich mehrere neue Meilensteine gesetzt. So werden etwa gut 800.000 Passagiere in der neuen, übrigens ganzjährig verlaufenden Saison im größten deutschen Universalhafen erwartet. Das wären nochmals gut 90.000 mehr als im noch laufenden Geschäftsjahr (710.000 Reisende). Zur weiteren Einordnung: 2015 freute sich der Cruise-Standort Hamburg noch über rund 525.000 Passagiere bei 156 Anläufen. Dabei wird AIDA Cruises auch im kommenden Jahr der mit Abstand bedeutendste Reedereikunde sein. Nach heutigem Stand entfallen allein auf diese Reederei 82 Anläufe. Bezogen auf die reinen Schiffsbesuche sieht die weitere Reederei-Rangfolge für 2017 auf den ersten Plätzen so aus: MSC, Hapag-Lloyd, TUI Cruises und Phoenix-Reisen. Bezogen auf den Aspekt Passagiere gestaltet sich das Ranking 2017 so: Platz eins hält AIDA Cruises, gefolgt von MSC, danach TUI Cruises, NCL (Norwegian Cruise Line) und schließlich Costa. Neben bereits bekannten Luxuslinern werden im kommenden Jahr auch verschiedene Erstanläufe zu verzeichnen sein. Von ihnen geht inzwischen ein zusätzlicher Impuls für den lokalen Tourismus aus, da viele Gäste nach Hamburg kommen, um die neuen Schiffe zu bestaunen. Zu den schon jetzt durch CGH als Highlight für 2017 eingestuften Besuchen gehören demnach unter anderem die Premieren-Schiffe „Norwegian Jade“ und „Norwegian Joy“ von NCL oder „Mein Schiff 6“ von TUI Cruises.

Nach Überzeugung von Rougier ist der Erfolg Hamburgs im globalen Kreuzfahrtsegment auch das Ergebnis von verschiedenen richtigen Weichenstellungen, etwa auf dem Gebiet der Abfertigungsterminals für die Schiffe, sowie einer engen Kooperation verschiedener, auf das Cruise-Geschäft ausgerichteter Akteure, allen voran Hamburg Tourismus oder auch CruiseNet Hamburg. Was die Terminals betrifft, könne sich Hamburg im internationalen Vergleich jedenfalls sehr gut sehen lassen. Immerhin stünden drei Abfertigungseinrichtungen zur Verfügung: das CC 1 (Cruise Center HafenCity), das CC 2 (Cruise Center Altona) sowie das im Sommer 2015 neu in Betrieb genommene CC 3 (Cruise Center Steinwerder). Hinzu komme auch der Bereich Überseebrücke. Betreiber des Terminal-Trios und damit „zentrale Anlaufstelle für alle Kreuzfahrtreedereien“ ist die CGH, die ihrerseits eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der HPA (Hamburg Port Authority) ist. Weil für Hamburg auch über 2017 hinaus mit einem Wachstum sowohl bei Schiffsanläufen als auch Passagieren gerechnet wird, spielt das Thema Kapazitätsreserven bei der Abfertigung eine zentrale Rolle. Rougier berichtete, dass die HPA derzeit den gesamten Hafen nach weiteren Abfertigungsmöglichkeiten für das Cruise-Geschäft in Augenschein nehme. Die CGH-Managerin: „Im Frühjahr 2017 sollen diese Arbeitsergebnisse präsentiert werden.“

Die Mini-Cruise-Standorte-Studie wird indes nicht die einzige diesem Segment vorbehaltene Betrachtung 2017 sein. „Bis Herbst des Jahres wird es eine Untersuchung zur Wertschöpfung des Kreuzfahrtsegmentes in Hamburg geben“, berichtete Matthias Rieger, CEO von CruiseNet Hamburg. Sie soll die inzwischen veraltete, einst durch die Handelskammer Hamburg erstellte Marktbetrachtung ablösen, die seitens der Kammer nicht fortgeschrieben wurde. Eine aktuelle Zahl – Bezugsjahr ist 2015 – nannte Rieger bereits: In dem Jahr belief sich die lokale Wertschöpfung durch das Kreuzfahrtgeschäft auf rund 420 Millionen Euro. Und auch dieser Fragestellung widmet man sich in den kommenden Monaten: Wie kann die gesamte Logistik rund um das umfangreiche Reisegepäck der Cruise-Passagiere intelligenter organisiert werden als heute. Tatsache ist, dass das Aufnehmen und Abgeben des Reisegepäcks an den Terminals noch mit einem sehr hohen Personaleinsatz und einer eher begrenzten mechanisierten Unterstützung erfolgt. Entsprechende Lösungsvorschläge für das Cruise-Segment erarbeitet derzeit das Fraunhofer-Institut, so Rieger zum THB.

Ein großes Thema bleibt für Hamburgs Kreuzfahrtsektor der Umweltschutz. Rougier wies darauf hin, dass die Hansestadt auch hier als Taktgeber auftrete – zumindest auf der reinen Angebotsseite. So könnten Reedereien bei der Landstromversorgung auf drei Systemlösungen zurückgreifen, nämlich eine fest installierte Versorgung am CC 2, das schwimmende Kleinkraftwerk „Hummel“ von Becker Marine Systems sowie eine LNG-Direkteinspeisung per Tank-Lkw.

Zu den besonderen Glanzlichtern des Kreuzfahrtjahres 2017 zählt Rougier die im Zwei-Jahres-Rhythmus ausgerichteten Hamburg Cruise Days. „Sie sind aus Hamburg nicht mehr wegzudenken“, meinte auch Michael Otremba, Geschäftsführer von Hamburg Tourismus. Veranstalter Uwe Bergmann versprach „eine Parade der Superlative“. EHA

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