„Barzan“ auf Jungfernreise in Hamburg

Über den Achtersteven in den Waltershofer Hafen: die knapp 400 Meter lange „Barzan“, Foto: Hasenpusch
Von den weltweit in großer Anzahl im Zulauf befindlichen XXL-Containerschiffen profitiert auch der Hamburger Hafen.
Am Montag dieser Woche hatte mit der „Barzan“ erstmals das jüngste Großcontainerschiff der Reederei United Arab Shipping Company (UASC) in der Hansestadt festgemacht, um am Container Terminal Hamburg (CTH) der Eurogate-Gruppe im Waltershofer Hafen abgefertigt zu werden. Die rund 400 Meter lange „Barzan“ ist das erste Schiff einer baugleichen Sechser-Serie. Der Frachter kann rund 18.800 TEU transportieren.
Die UASC-Riesen entstehen bei Hyundai Heavy Indus tries (HHI) im südkoreanischen Ulsan. Insgesamt 18 Einheiten lässt die arabische Reederei, die inzwischen auch eine strategische Partnerschaft mit der Hamburg Süd-Gruppe begründet hat, in Asien bauen. Alle sind, wie auch vergleichbare Bestellungen anderer Reedereien, unter dem Gesichtspunkt „hohe Wirtschaftlichkeit im Schiffsbetrieb“ entwickelt worden. UASC hat sich dazu entschlossen, die Schiffe für einen möglichen Einsatz von LNG als Alternativbrennstoff vorzubereiten. Eine Maßnahme, die in der Fachwelt als „LNG-ready“ bezeichnet wird. Zudem sind die für eine maximale Geschwindigkeit von etwa 22 Knoten ausgelegten Box-Carrier auch so vorgerüstet, dass sie in den Häfen Landstrom beziehen können, wenn die entsprechenden technischen Voraussetzungen vorhanden sind. Andere große Carrier haben – zumindest offiziell – von diesem Schritt noch abgesehen, auch weil ihnen die weltumspannende Versorgung der Schiffe mit dem umweltfreundlichen Treibstoff noch nicht gesichert erscheint. Vor diesem Hintergrund sorgte die jüngste Bestellung der Kreuzfahrt-Reederei Aida Cruises bei der Papenburger Meyer-Werft für Aufsehen, erstmals zwei im Interkontinentalverkehr einsetzbare Kreuzfahrtschiffsneubauten künftig nur noch mit LNG zu betreiben. Die Schifffahrtswelt sieht darin einen wichtigen Meilenstein.
Im Bereich der Großcontainerschiffe gab es im ersten Halbjahr 2015 einen kräftigen Orderschub. Reeder platzierten Bestellungen für 39 Mega-Carrier in der Kapazitätsbandbreite von 18.000 bis 21.000 TEU entstehen auf Werften in Asien. Sie werden bis Mitte 2018 schrittweise ausgeliefert. EHA