Bremenports setzt auf Megamax-Carrier

Wurde am 17. September in Bremerhaven getauft: Megamax „MSC Samar“ mit einer Kapazität von 23.756 TEU, Foto: Scheer

„Wir können uns Restriktionen, wie sie sich aus fehlender Wassertiefe ergeben, nicht leisten“Tim Cordßen Staatsrat Wissenschaft und Häfen, Foto: Bremer Senat
„Alles, was auf den Weltmeeren unterwegs ist, kann in unseren Häfen abgefertigt werden.“ Das bekräftigte Bremenports-Geschäftsführer Robert Howe jetzt bei dem traditionellen Vorabendempfang anlässlich des 36. Deutschen Logistik-Kongresses.
Vor den rund 200 Besuchern, die Einladung der Hafengesellschaft in die Landesvertretung in Berlin gefolgt waren, berichtete Howe, dass Bremerhaven im vergangenen Monat von allen MSC-Containerschiffen der neuen Generation angelaufen worden ist. Die „MSC Samar“ (IMO 9839442), ein Boxcarrier der Megamax-24-Klasse mit einer Kapazität von 23.756 TEU, wurde dort sogar am 17. September getauft.
Robert Howe kündigte an, dass Bremenports in den kommenden Jahren mehrere anspruchsvolle Großvorhaben auf der Agenda habe. „Wir planen große Investitionen in die Kajenanlagen, die dem Fischereihafen, der Kreuzfahrt und auch der Containerschifffahrt nutzen werden“, so der Geschäftsführer.
Der neue Staatsrat im Ressort für Wissenschaft und Häfen, Tim Cordßen, nutzte den Abend, um Schwerpunkte der künftigen Hafenpolitik vorzustellen. „Klimawandel und Digitalisierung gelten als zentrale Zukunftsaufgaben. In beiden Themen können unsere Wissenschaftslandschaft und die Akteure im Hafen wichtige Impulse setzen“, sagte Cordßen und betonte, dass der Senat alles Erforderliche unternehmen werde, um so schnell wie möglich einen klimaneutralen Hafen zu erreichen.
Bremen sei froh, dass der Bund seine traditionelle hafenpolitische Zurückhaltung aufgebe und ein Förderprogramm zur Landstromversorgung auflege, erklärte der Staatsrat. Nach der bereits erfolgten Ausstattung vieler Binnenschiffsliegeplätze mit Landstrom sei es nun wichtig, den größeren Schritt zu machen und die Landstromversorgung an den Containerterminals und am Kreuzfahrtterminal in Angriff zu nehmen. Vor allem sei es aber Aufgabe der Reeder, für eine saubere Schifffahrt zu sorgen. „Schiffe müssen nicht nur in den Häfen sauberer werden, sondern auch auf hoher See“, forderte Cordßen. „Kreuzfahrtschiffe, die im Hafen grünen Strom beziehen und in der Arktis mit Schweröl unterwegs sind, sind kein Fortschritt, sondern klimapolitische Augenwischerei.“ In seiner Rede unterstrich der Staatsrat zudem die Bedeutung der Weservertiefung für die Hafenwirtschaft: „Wir können uns Restriktionen, wie sie sich aus fehlender Wassertiefe ergeben, nicht leisten, da unsere Häfen im Wettbewerb ansonsten abgehängt werden.“ bek