Bremische Häfen auf Vorjahresniveau

Die bremischen Häfen rechnen trotz andauernder schwieriger weltwirtschaftlicher Rahmenbedingungen für 2016 mit einem stabilen Ergebnis.

An den Terminals in Bremen und Bremerhaven wird ein Seegüterumschlag von insgesamt 73,8 Millionen Tonnen erwartet (2015: 73,4 Millionen Tonnen). „Das Plus liegt laut Schätzung bei 0,5 Prozent. Damit entwickeln sich unsere Zwillingshäfen auch in diesem Jahr vergleichsweise gut“, sagte Bremens Hafensenator Martin Günthner (SPD) am Mittwoch in der Hansestadt. Bremen werde „weiterhin zielgerichtet in den Ausbau der Hafen-Infrastruktur investieren, um seine Chancen als internationales Zentrum der maritimen Logistik konsequent zu nutzen“.

Während der Umschlag der Hafenanlagen in Bremen-Stadt mit 12,3 Millionen Tonnen hinter dem Ergebnis des Vorjahres zurückbleibt (-3,5 Prozent), legt er in Bremerhaven auf 61,5 Millionen Tonnen zu (+1,4 Prozent). Der Einfluss der ökonomischen Probleme in vielen Teilen der Welt sei allerdings unverkennbar, erklärte der Senator. So verzeichnet das nicht in Containern gestaute Stückgut einen Rückgang um 18,5 Prozent auf 7,2 Millionen Tonnen. Dies ist unter anderem auf eine geringere Dynamik im Projektgeschäft zurückzuführen. Hier wirkten sich schwache Märkte in Nordafrika und dem östlichen Mittelmeer ebenso aus wie der niedrige Ölpreis.

Einen erheblichen Rückgang verzeichnet auch der Autoumschlag. Das Volumen wird 2016 um elf Prozent auf knapp 2,1 Millionen Fahrzeuge sinken. Demgegenüber wird im Hauptgeschäft der bremischen Häfen, dem fast ausschließlich auf Bremerhaven konzentrierten Containerumschlag, im zu Ende gehenden Jahr ein Zuwachs auf 56,8 Millionen Tonnen erwartet (+3,1 Prozent). Auf Basis von Standardcontainern (TEU) liegt der erwartete Umschlag bei 5,5 Millionen TEU (+0,9 Prozent).

Schwächere Weltkonjunktur

„Der moderate Zuwachs ist erfreulich, weil das Containergeschäft insgesamt unter der schwächeren Weltkonjunktur leidet“, sagte Günthner. Der derzeit stagnierende Containertransport wirke sich auf zahlreiche Häfen aus. Eine der Ursachen sei das reduzierte Wirtschaftswachstum in China. Die Verkehre mit der Volksrepublik bilden nach den USA-Verkehren die zweitwichtigste Relation für Bremerhaven. Gleichzeitig, so der Senator, belasteten die politisch bedingten Einschränkungen im Handel mit Russland und die damit verbundene russische Rezession den Seegüterumschlag weiterhin.

Wie Günthner hervorhob, unterliegt die Containerlinienschifffahrt derzeit massiven strukturellen Veränderungen. Die Insolvenz der südkoreanischen Reederei Hanjin und der Verkauf von Hamburg Süd an den dänischen Weltmarktführer Maersk seien jüngste Belege für einen tiefgreifenden Umbruch. „Gleichzeitig verstärken die wachsenden Containerschiffsgrößen den Druck auf die Häfen, ihre nautische Erreichbarkeit zu optimieren“, betonte Günthner. Die Vertiefung der Außenweser-Fahrrinne habe deshalb größte Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherung des viertgrößten europäischen Containerhafens.

Beim Umschlag von Massengut sagt der Senator für 2016 ein Plus von 7,1 Prozent vor aus. In diesem Bereich werden rund 10 Millionen Tonnen erwartet.

Ausgesprochen positiv entwickelt sich den weiteren Angaben zufolge der Kreuzfahrtstandort Bremerhaven. Die Zahl der Schiffsabfertigungen ist 2016 auf 68 gestiegen (+11,5 Prozent). Gleichzeitig wurden deutlich mehr Passagiere abgefertigt (96.500). Das ist ein Plus von 46,2 Prozent. FBi

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben