Buss Terminal Stade peilt 100.000 Tonnen an


Der Buss Terminal Stade hat sich seit seiner Eröffnung vor drei Jahren zu einem starken Glied in der Hafenkette entlang der Unterelbe entwickelt. Der Hamburger Hafenlogistiker Buss Port Logistics schlägt auf dem knapp vier Hektar großen Umschlagplatz inzwischen neben Offshore-Komponenten, die in der Anfangszeit sehr prägend waren, vor allem Massengüter und Recycling-Produkte um.
Waren es im Jahr 2013 noch rund 15.000 Tonnen, die auf dem Buss Terminal abgefertigt wurden, stiegen die Mengen bereits 2014 auf 64.000 Tonnen an. Für das laufende Jahr erwartet Buss Port Logistics rund 100.000 Tonnen Umschlag – Tendenz für 2016 weiter steigend. Lediglich im Bereich Container bleibt der Terminal bislang hinter den Erwartungen zurück. Als Gründe hierfür sind im Wesentlichen das Fehlen einer Hinterlandverbindung an die Autobahn bis Hamburg und eines Gleisanschlusses auf dem Terminal anzuführen. „Allerdings ist das nur eine Frage der Zeit, bis diese wichtige Infrastruktur vorhanden ist. Die Hafenerweiterung um etwa 24 Hektar ist in der Planfeststellung, der Ausbau der Autobahn geplant und das Gleis in Sicht“, so Peter Steinmeyer, Geschäftsführer des Buss Terminal Stade.
Doch der kleine Terminal läuft auch ohne großen Containerumschlag. Einer der Schwerpunkte ist die Projektladung im Bereich der Windräder – onshore und offshore. Nach einer Produktionspause in diesem Jahr erwartet der Buss Terminal Stade hier im nächsten Jahr wieder einen deutlichen Aufschwung bei der Auslieferung von Windflügeln.
Inzwischen haben sich in der Offshore-Wind-Logistik aber noch andere Perspektiven entwickelt. Im September liefert ein Küstenmotorschiff zum ersten Mal rund 8000 Tonnen Roheisenmasseln (Barren) aus Riga für eine ortsansässige Gießerei an, die Komponenten für Windanlagen herstellt. Hier hat Buss Port Logistics neben dem Umschlag auch den Vor- und Nachlauf der Ladung organisiert. Künftig rechnet Steinmeyer mit 20.000 bis 40.000 Tonnen Roheisenmasseln pro Jahr, da auch die Belieferung weiterer Gießereien in Planung ist. Die fertigen Komponenten gehen dann ebenfalls den Weg über den Stader Terminal.
Mehr und mehr etabliert sich Stade als Umschlagplatz für Recycling-Produkte. Neben den alternativen Brennstoffen aus Irland kommt jetzt auch Flachglas aus Schweden an der Elbe an, das in Deutschland aufbereitet wird. Ende August erwartete Buss hier 4000 Tonnen in Stade. Im Bereich Massengut trägt nach wie vor Filterkohle zu einer stabilen Entwicklung bei, aber auch Streusalz, Baustoffe und Konzentrate.
Regelmäßiger Gast an der Kaikante ist auch das Forschungsschiff „Celtic Explorer“, das häufiger in Stade Schiffsausrüstung lädt und dort den Crew-Wechsel durchführt.
Im Ausblick auf das kommende Jahr ist Buss in Verhandlungen mit einem Flugzeughersteller, Bauteile, die zurzeit noch von Stade nach Finkenwerder per Lkw transportiert werden, über den Terminal zu verschiffen. Durch die RoRo-Rampe ist der Terminal dafür ausgerüstet.
„Die Umlenkung von kleineren Transporten von der Straße aufs Schiff ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt Steinmeyer. Hier werde sich einiges auch auf der Unterelbe tun. Dort spiele dann der Stader Terminal eine wichtige Rolle. Buss werde dabei seiner Angebotsstrategie treu bleiben. „Bereits im Bereich Offshore-Wind-Logistik hat es sich bewährt, die gesamte Transport- und Logistikkette aus einer Hand anzubieten. Wir erledigen den Vor- und Nachlauf. Und der Kunde muss sich um nichts mehr kümmern“, so Steinmeyer.
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Umschlaggüter: Container, Projektladung, konventionelles Stückgut, Massengut, RoRo, Offshore-Komponenten, logistische Dienstleistungen, seefeste Verpackung
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35.000 Quadratmeter Terminalfläche
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210 Meter Kailänge
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9,50 Meter (NN) Tiefgang
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384 Quadratmeter RoRo-Verladeplattform
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104 Tonnen Hebeleistung
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20 t/m
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Flächenbelastung