Corona-Krise setzt HHLA schwer zu

Ausbau trotz Krise: Am Container Terminal Burchardkai (CTB) schafft die HHLA mit neuen Containerbrücken zusätzliche Kapazitäten zur Abfertigung besonders großer Boxcarrier. Zwei weitere der insgesamt fünf neuen Einheiten des chinesischen Herstellers ZPMC kamen am 4. Mai an Bord des Spezialschiffs „Zhen Hua 26“ nach Hamburg. Sie sollen kleinere Brücken am CTB ersetzen, Foto: HHLA/Hasenpusch
Die Corona-Krise und Frühjahrsstürme in Nordeuropa haben bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) deutliche Spuren in der Bilanz des ersten Quartals 2020 hinterlassen. Das Betriebsergebnis (Ebit) sank im Berichtszeitraum um 38,6 Prozent auf 36,7 Millionen Euro. Der Konzernumsatz ging vergleichsweise moderat um 3,7 Prozent auf 335,7 Millionen Euro zurück.
„Wir müssen uns auf eine Situation einstellen, die es in der Firmengeschichte noch nicht gegeben hat und die wir nicht beeinflussen können“, sagte die Vorstandsvorsitzende der HHLA, Angela Titzrath. Das Jahr 2020 werde daher zu einem der herausforderndsten in der HHLA-Historie. Eine verlässliche Prognose sei unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht möglich – es müsse aber davon ausgegangen werden, dass Umsatz und Betriebsergebnis im Teilkonzern Hafenlogistik stark unter der Vorjahresbilanz liegen werden. Primäre Ursache hierfür sind nach Angaben der HHLA mögliche, mindestens temporär auch starke Rückgänge beim Containerumschlag und -transport.
Das operative Ergebnis des Teilkonzerns Hafenlogistik betrug im ersten Quartal 32,5 Millionen Euro und damit 41,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatz verringerte sich um 3,7 Prozent auf 327,4 Millionen Euro, die Ebit-Marge um 6,5 Prozentpunkte auf 9,9 Prozent.
Schiffsverspätungen infolge von Sturmtiefs über Nordeuropa sowie „Blank Sailings“ als Folge der sich ausbreitenden Corona-Pandemie führten zu einem Rückgang der Ladungsmengen aus Fernost. An den drei Hamburger Containerterminals lag das Umschlagvolumen mit rund 1,65 Millionen TEU um 4,1 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres.
Die Umsatzerlöse im Segment Container verringerten sich um 2,6 Prozent auf 195,6 Millionen Euro. Dies resultierte vorwiegend aus dem Pandemie-bedingten Mengenrückgang. Beim Betriebsergebnis musste die HHLA einen Rückgang um 31,7 Prozent auf 25,8 Millionen Euro verbuchen. Die Ebit-Marge sank um 5,6 Prozentpunkte auf 13,2 Prozent.
Im Segment Intermodal verringerte sich der Containertransport um 5,1 Prozent auf 378.000 TEU. Dabei fiel der Rückgang bei den Straßentransporten (minus 11,4 Prozent auf 78.000 TEU) insbesondere aufgrund der schwachen Entwicklung im Raum Hamburg deutlich stärker aus als bei den Bahntransporten (minus 3,3 Prozent auf 300.000 TEU). Das Betriebsergebnis verringerte sich im ersten Quartal um 31,9 Prozent auf 17,2 Millionen Euro, die Umsatzerlöse lagen mit 116,8 Millionen Euro um 5,8 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Zahlen zur aktuellen Umschlag- und Verkehrsentwicklung des gesamten Hamburger Hafens will Hafen Hamburg Marketing (HHM) am Freitag im Zuge einer Online-Pressekonferenz präsentieren. bek