Deutsches Geld für Amsterdam

Wenn voraussichtlich 2019 die neue Seeschleuse im Einmündungsbereich zum Nordsee-Kanal im niederländischen Ijmuiden in Betrieb geht, wird dazu auch deutsches Geld beigetragen haben.
Denn die Frankfurter KfW IPEX-Bank beteiligt sich gemeinsam mit fünf weiteren Kreditinstituten sowie der Europäischen Investitionsbank (EIB) an der Finanzierung der neuen Schleuse, die für die Weiterentwicklung der Hafengruppe Amsterdam von zentraler Bedeutung ist. Der Neubau wird erforderlich, weil die technische Lebensdauer der aus dem Jahr 1929 stammenden großen „Noordersluis“ vor aussichtlich 2029 ihr Limit erreichen wird, erwartet die niederländische Wasserbauverwaltung Rijkswaterstaat.
Um den Bau der neuen Schleuse kämpfte der Hafen Amsterdam, die Nummer zwei in den Niederlanden, in den zurückliegenden 15 Jahren intensiv. Die Entscheidung zum Neubau fiel schließlich in diesem Sommer. Nach derzeitigem Stand wird das Infrastrukturbauwerk rund 879 Millionen Euro kosten. Gut 602 Millionen Euro davon wird der niederländische Staat schultern. Aus der internationalen Ausschreibung gingen die niederländischen Baukonzerne BAM und VolkerWessels als Gewinner hervor.
Im Rahmen „einer komplexen PPP-Finanzierungsstruktur“ stellt das Bankenkonsortium rund 500 Millionen Euro an Fremdmitteln für das Großprojekt bereit. Bei einer Konzessionslaufzeit von 30 Jahren werden die Darlehen während der 26-jährigen reinen Betriebsphase zurückgeführt. Die Zahl 30 ergibt sich unter Einbeziehung der reinen, auf vier Jahre veranschlagten Bauphase. Diese beginnt ab 2016.
Das Projekt ist Bestandteil eines niederländischen Schleusenprogramms und Teil des europäischen TEN-Programms. Der Schleusenneubau wird über eine rund 500 Meter lange und 70 Meter breite Kammer, bei einer Tiefe von 18 Metern, verfügen. EHA
