Dschibutis neue Hinterlandachse

Mit einer panafrikanischen Eisenbahnverbindung sollen viele Häfen des Kontinents besser an das Hinterland angebunden werden. Ein erstes Teilstück ist nun fertiggestellt.

Eine neue Eisenbahnstrecke zwischen den ostafrikanischen Ländern Äthiopien und Dschibuti, die Addis Abeba–Djibouti Railway, soll künftig den Handel in Ostafrika fördern und einen der wichtigsten afrikanischen Häfen besser an das Hinterland anbinden. Mit finanzieller und planerischer Hilfe aus China wurde am Dienstag der letzte Abschnitt einer insgesamt 756 Kilometer langen Strecke in Betrieb genommen, der die Handelshäfen in Dschibuti mit der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba verbindet. Diese Verbindung zwischen Dschibuti-Stadt und Sebeta in Äthiopien ist Teil einer Hinterlandstrecke, die von dem Hafen am Golf von Aden bis nach Südafrika reichen soll (THB 14. Dezember 2016). Von dieser entstehenden Transversale sollen Verbindungen zu wichtigen Häfen der Subsahara-Region abzweigen. Außerdem ist ein Verkehrskreuz mit einer Ost-West-Verbindung nach Liberia und Sierra Leone geplant.

„Die Eisenbahn ist wesentlich für die regionale Vernetzung“, sagte der äthiopische Premierminister Hailemariam Desalegn bei einer Feierstunde in Dschibuti. Mehr als 90 Prozent des Außenhandels des Binnenstaats Äthiopien erfolgen durch die Häfen von Dschibuti. Das kleine ostafrikanische Land – ungefähr so groß wie Mecklenburg-Vorpommern – entwickelt sich dabei immer mehr zu einer wichtigen Drehscheibe zwischen Afrika, dem arabischen Raum, Europa und Asien. Bisher erfolgte der Transport nur per Lkw. Auf der Schiene soll die Transportzeit von Frachtgut von drei Tagen auf zwölf Stunden verkürzt werden. Das Projekt kostete umgerechnet rund vier Milliarden Euro. Die chinesische Exim-Bank hatte die äthiopische Regierung mit einem zinsgünstigen Kredit bei der Finanzierung unterstützt. pk

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