„Enak“ setzt am Sonnabend eine neue Brücke ein

So sollen die Waltershofer Brücken am Containerterminal Burchardkai nach Abschluss der Arbeiten aussehen, Foto: Inros Lackner SE

„Enak“ (IMO: 6826858) arbeitete früher für Bugsier, jetzt für Lührs, Foto: Hasenpusch
Im Hamburger Hafen steht ein finaler Brückenschlag bevor: Am Sonnabend soll der Schwimmkran „Enak“ die letzte der Waltershofer Brücken, die die wasserseitige Verbindung zwischen Waltershofer Hafen und Rugenberger Hafen überspannen, einsetzen. Damit ist die seit 2017 laufende neue Anbindung des HHLA-Terminals Burchardkai an Straße und Schiene fast fertiggestellt. Die Kosten des Gesamtprojekts, das die Hamburg Port Authority (HPA) beauftragt hatte, betragen 109 Millionen Euro.
„Die Anbindung Burchardkai ist eines der größten Infrastrukturprojekte der vergangenen Jahre im Hamburger Hafen. Jetzt befindet es sich auf der Zielgeraden“, erklärt HPA-Sprecher Kai Gerullis. Das Vorhaben gilt als wichtiger Baustein für die künftige Abwicklung der prognostizierten Umschlagmengen am größten Container-Terminal, dem CTB (Containerterminal Burchardkai) der HHLA im Hamburger Hafen. Der Standort soll mit der erneuerten Anbindung noch leistungsfähiger werden, heißt es bei der HPA.
Das Großprojekt „Erneuerung Waltershofer Brücken“ war von Anfang an auf mehrere Jahre hinweg angelegt. Auch deshalb, weil alle baulichen Maßnahmen „unter dem laufenden Rad“ erfolgen mussten. 2017 war die erste der insgesamt drei neuen Brücken eingesetzt worden. Das Gesamtprojekt umfasst die bereits fertiggestellten Neubauten des Rugenberger Damms, der Rugenberger Schleuse und des dritten Verbindungsgleises für den Bahnhof Waltershof sowie eine zusätzliche Eisenbahnbrücke. Die Waltershofer Brückengruppe besteht künftig aus jeweils zwei östlichen und zwei westlichen Straßen- beziehungsweise Bahnbrücken. Die Bauwerke überspannen die schiffbare Durchfahrt zwischen den Hafenbecken und überführen den Altenwerder Damm und den Waltershofer Damm für die straßenseitige Erschließung. Profitieren wird laut HPA aber nicht nur der CTB, sondern sämtliche Umschlagunternehmen in Bereich des Hafens. Der reibungslose Ablauf der Straßen- und Eisenbahnverkehre über die Waltershofer Brücken ist für die Hafenwirtschaft von großer Bedeutung. Die abgetragenen Brücken stammten zum Teil noch aus dem Jahr 1911 und waren nur noch eingeschränkt befahrbar.
Die Hamburger Lührs Schifffahrts GmbH wird den letzten Akt des Brückenschlags vollziehen. „Derzeit liegt die Brücke auf einem Parkplatz. Von dort werden wir sie 160 Meter weit über SPMT (Self-Propelled Modular Transporter) zur Kaikante bringen, sie an den Haken unseres ‚Enak‘ nehmen und einschwimmen“, erklärt Robin Lührs. Der Schwimmkran hatte zuletzt im Dezember beim Einbau des Mittelteils der neuen Kattwykbrücke mitgewirkt. Lührs: „Diesmal geht es um 420 Tonnen Gewicht und die Brücke misst etwa 50 mal 17 Meter.“ tja