Ende einer Rotterdamer Instanz

Galt über Jahrzehnte als technischer Meilenstein in der Hafenwirtschaft: der Home Terminal von ECT in Rotterdam. Er nahm am 31. August 1967 seine Arbeit auf. 2004 wurde er in „City Terminal“ umbenannt. Die Aufnahme datiert aus den späten 1980er Jahren, Foto: Arndt
In Rotterdam endete jetzt ein besonderes Kapitel der Hafenentwicklung: Der City Terminal des Dienstleisters ECT im Eemhaven wurde als Contai nerumschlageinrichtung geschlos sen.
Für ECT-Vorstandschef Leo Ruijs ist dieser zentrumsnahe Terminal schlicht der „Geburtsort unseres Unternehmens“. Tatsächlich ist diese Einrichtung noch mehr: Es ist die Keimzelle des Containerumschlags in Rotterdam, der heute mit seinen rund zwölf Millionen TEU der mit Abstand größte Containerhafen in Europa ist.
Der City Terminal begann seine Karriere zunächst unter der Bezeichnung „Home Terminal“ am 31. August 1967. Die Entwicklung dieser Anlage, die erst 2004 umbenannt wurde, vollzog sich in den Folgejahrzehnten geradezu rasant. 1974 wurden über diesen Terminal bereits 0,5 Millionen TEU bewegt – eine Leistung, die weltweit Beachtung fand. ECT realisierte hier nicht nur herausragende Technik entwicklungen für die gesamte Branche, sondern schuf mit dieser Abfertigungsanlage auch die Grundlage für große Terminal-Meilensteine in Rotterdam selbst. Dazu gehören vor allem die großen Terminals auf der Maas ebene 1 (MV 1), so der ECT Delta Terminal (1985) oder 2008 der Euromax Terminal Rotterdam. Vor allem der Trend zu immer größeren Schiffen, dem Rotterdam unter anderem durch den Bau der 2. Maasebene Rechnung trägt, läuteten das Ende des City Terminals ein. Doch die Nachnutzung steht bereits fest: Hier entsteht ein modernes Kühllogistikzen trum, dessen erster Abschnitt bis Ende 2016 realisiert wird. Hauptinvestor ist der Speziallogistiker Gebr. Kloosterboer, unterstützt durch den Hafenbetrieb Rotterdam (HbR) bei den infrastrukturellen Anpassungen. EHA