Eurokai: Mehr Container umgeschlagen

Die „Hanjin Europe“ (13.012 TEU) ohne Ladung bei Eurogate in Hamburg: Der Megaboxer lag nach der Insolvenz der Reederei seit Ende August zweieinhalb Wochen fest, weil Hafenkosten wie Lotsen, Schlepper und Liegegebühren nicht bezahlt werden konnten (Foto: Hasenpusch)
Die elf Containerterminals des Hamburger Eurokai-Konzerns haben in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2016 mit 11,17 Millionen TEU (Vorjahr: 11,09 Millionen TEU) gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015 den Umschlag leicht um insgesamt 0,7 Prozent gesteigert.
Wie aus dem am Mittwoch auf der Homepage des Unternehmens vorgelegten Neunmonatsbericht weiter hervorgeht, konnten die drei deutschen Standorte Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven mit 6,41 Millionen TEU gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (6,25 Millionen TEU) insgesamt um 2,6 Prozent wachsen. Bremerhaven legte um 0,1 Prozent auf 4,16 Millionen TEU zu, Hamburg verzeichnete ein Plus von 4,1 Prozent auf 1,80 Millionen TEU, und in Wilhelmshaven konnte das Volumen um 26,4 Prozent auf 411.486 TEU erhöht werden.
Der Umschlag der fünf Terminals in Italien stieg um 3,7 Prozent auf 3,76 Millionen TEU. Auf dieser Grundlage hat sich den Angaben zufolge auch das Ergebnis der Contship-Italia-Gruppe gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres weiter verbessert. Während das Volumen der Anlagen in Gioia Tauro und Salerno wuchs, entwickelte sich das Geschäft in Cagliari, La Spezia und Ravenna leicht negativ. Die Umschlagmengen von Eurogate Tanger in Marokko und Liscont in Portugal sind gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres noch rückläufig, haben jedoch unterjährig bereits wieder angezogen. Der Rückgang in Tanger war bedingt durch die temporäre Verlagerung einzelner Dienste eines Großkunden, die aufgrund von Kapazitätsengpässen in Tanger nicht vollumfänglich hätten abgefertigt werden können.
Die Umschlagmengen von Liscont sind im ersten Halbjahr 2016 streikbedingt zurückgegangen. Die Entwicklung des Ust-Luga-Terminals ist unverändert wegen der andauernden Russland-Krise noch rückläufig.
Wertberichtigung durch Hanjin-Insolvenz
Die Ende August 2016 angemeldete Insolvenz der südkoreanischen Reederei Hanjin wird bei Contship Italia und Eurogate voraussichtlich zu einem Wertberichtigungsbedarf der bis dahin aufgelaufenen Außenstände führen. Die Gesellschaften haben darauf umfassend reagiert, so dass aus heutiger Sicht davon ausgegangen werden kann, dass der Ergebniseffekt aus der Einzelwertberichtigung der Forderungen unter anderem durch sonstige Erlöse im Zusammenhang mit der Abfertigung weiterer Hanjin-Schiffe, bei denen die erbrachten Umschlag- und Nebenleistungen direkt an die Ladungsempfänger abgerechnet werden, weitgehend kompensiert werden kann.
Der Börsenkurs der Eurokai-Vorzugsaktie notierte gestern bei 35,15 Euro. Ende März lag der Wert noch bei 28,50 Euro. Eurogate war 1999 von der BLG und dem Hamburger Umschlagbetrieb Eurokai gegründet worden, um die Containeraktivitäten beider Firmen zu bündeln. FBi