Europäischer Hafenpreis für bremenports

Blick auf die Luneplate: Wo früher intensiv Landwirtschaft betrieben wurde, ist ein Naturparadies entstanden. Die weitläufigen Flächen dienen dem ökologischen Ausgleich für Eingriffe

die mit dem Hafenbau in Bremerhaven verbunden sind, Foto: bremenports
Bremenports ist mit einem bedeutenden Nachhaltigkeitspreis von der europäischen Seehafenorganisation ESPO ausgezeichnet worden.
Wie die Hafengesellschaft jetzt weiter mitteilte, wurden ihre Umweltplaner mit dem „ESPO Award 2016“ für ihren Einsatz zum Erhalt der sogenannten Luneplate im Süden von Bremerhaven belohnt. Durch ihr Wirken sei eine weitläufige Naturlandschaft geschaffen worden, die auch außerhalb Deutschlands Beachtung finde.
Die Bremer standen dabei mit ihrem Projekt im Wettbewerb mit elf anderen europäischen Häfen, darunter auch Rotterdam und Antwerpen. Die Auszeichnung hatte als Generalthema „Natur in Häfen“ zum Gegenstand. Die stadtbremische Hafengesellschaft gab ihrer Bewerbung den Namen „Luneplate – einzigartiges Naturparadies und wertvolle Hafeninfrastruktur“.
Zufrieden zeigte sich auch Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner: „Die mit dem Preis verbundene Anerkennung ehrt uns und bestärkt uns darin, die nachhaltige Entwicklung der bremischen Häfen voranzutreiben.“ Stolz ist auch bremenports-Geschäftsführer Robert Howe: „An einem Tag wie heute rückt die ökologische Verantwortung der Seehäfen in den Mittelpunkt“, stellte er in Brüssel bei der Preisverleihung fest und betonte zugleich: „Wir sind in den bremischen Häfen auf dem richtigen Weg und wollen die Interessen der maritimen Umwelt bei unserer Arbeit als Hafendienstleister noch stärker in den Fokus nehmen.“
Die Luneplate ist eine ehemalige Weserinsel. Sie stellt heute das zentrale ökologische Ausgleichsgebiet für Hafenbauprojekte wie den Bremerhavener Container-Terminal 4 (CT 4) im Zuge der sogenannten Strom- kaje dar.
Vor seiner ökologischen Umwidmung wurde das mehrere hundert Hektar große Areal intensiv für die Landwirtschaft genutzt. Heute bietet sich ein anderes Bild: Feuchtes Grünland und ein künstlich geschaffener Tidepolder mit wattgesäumten Prielen, Schilfzonen und Tümpeln. Damit werden nach bremenports-Darstellung „Lebens- und Rückzugsräume für zahlreiche Arten, die zum Teil vom Aussterben bedroht sind“, geboten. Besondere Bedeutung hat die Luneplate als Domizil für Brut-, Rast- und Zugvögel.
Die Luneplate wurde für den Autoverkehr gesperrt. Besucher können von einem Aussichtsturm am östlichen Rand des Tidepolders einen Blick auf die Ökolandschaft werfen. An anderen Stellen wurden sogenannte Beobachtungsverstecke eingerichtet. Hier kann man Kiebitze, Uferschnepfen, Nonnen-, Bläss- und Graugänse beobachten. Im jüngsten und größten Naturschutzgebiet des Landes Bremen sind wertvolle Biotope entstanden, die sich störungsfrei entwickeln sollen.
Der aktuelle ESPO-Preis ist nicht die erste Auszeichnung, die Bremen in diesem Jahr gewonnen hat: Im Juni zeichnete das International Seafarers’ Welfare and Assistance Network (ISWAN) Bremerhaven als „Hafen des Jahres“ aus. Damit würdigte die Organisation die umfassende und individuelle Betreuung von Seeleuten im zweitgrößten deutschen Seehafen. EHA/FBi