Exklusive Blicke hinter die Kulissen

Rund 1,3 Millionen Besucher lockte der am Sonntag zu Ende gegangene Hafengeburtstag an die Elbe.

Das größte Hafenfest der Welt gewinnt für die maritime Branche abseits von Großseglern, Riesenrad, Bier und Fischbrötchen auch als Lobbyveranstaltung eine immer größere Bedeutung.

So bot Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM) bereits zum siebten Mal Hafentouren für Privatpersonen an. Aus Anlass des Hafengeburtstages öffneten sieben Hafenunternehmen und Institutionen ihre Tore und gewährten den interessierten Besuchern exklusive Einblicke hinter die Kulissen von Deutschlands Tor zur Welt. Mit dabei waren die Terminalbetreiber HHLA (Container Terminal Altenwerder), Eurogate und C. Steinweg, der Lagereibetrieb Eichholtz, der Industrieverpacker akf Siemers, das Hafenmuseum und die Hamburg Port Authority (HPA). „Alle Touren waren innerhalb kürzester Zeit komplett ausgebucht“, freute sich Mitorganisatorin Sandra Kunze von HHM gegenüber dem THB.

Erstmals ging die HPA in diesem Jahr mit einer ganz besonderen Hafenfahrt an den Start: Sie schickte ihren reaktivierten Schienenbus „Fridolin“ (Baujahr 1956) gleich zwei Mal mit jeweils rund 30 Besuchern über die Gleise der Hafenbahn. Daniel Jahn, bei der HPA für die Führung von Fachbesuchergruppen verantwortlich, erläuterte den Teilnehmern eine Vielzahl von Fakten, die teilweise mit ungläubigem Staunen aufgenommen wurden: So kostet beispielsweise der Neubau einer einzigen Weiche rund eine Million Euro, täglich sind 200 Güterzüge mit 5000 Waggons von knapp 135 Eisenbahnunternehmen auf dem Netz der Hafenbahn unterwegs.

Ein Fotostopp mit der Möglichkeit zum Aussteigen gegenüber dem Container Terminal Altenwerder rundete die Tour ab. Was die Besucher dabei ebenso wie HPA-Pressesprecher Kai Gerullis positiv beeindruckte: „Der Hafen hat so viel idyllische Natur zu bieten.“

Der historische Triebwagen „Fridolin“ wird in diesem Jahr stolze 62 Jahre alt. Bis 2005 war er für die Hafenbahn im Einsatz, dann musste der leuchtend rote Schienenbus wegen eines Getriebeschadens stillgelegt werden. In vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit wurde er vom Verein „Freunde der historischen Hafenbahn“ restauriert, sodass er seit 2017 wieder zu besonderen Anlässen für Rundfahrten durch den Hafen bereit steht und für private oder geschäftliche Touren gebucht werden kann.

Auch wenn der Hafengeburtstag friedlich verlief, kam es hinter den Kulissen doch noch zu „dicker Luft“ – und zwar zwischen den Kreuzfahrtreedereien Aida und Tui: Weil die Kussmund-Reederei seit sieben Jahren Hauptsponsor des Hafengeburtstages ist, sorgte sie bei den Behörden dafür, dass der Wettbewerber Tui seinen 315,70 Meter langen Neubau „Mein Schiff 1“ am Freitagabend nur außerhalb der Hafenfestmeile taufen durfte. Als erstes Kreuzfahrtschiff überhaupt machte der Kreuzfahrer daher gegenüber der legendären Strandperle am Athabaskakai des Container Terminals Burchardkai fest, um hier seine Taufe mit einem riesigen Feuerwerk zu feiern. Damit wurde der Zweitplatzierte auf dem deutschen Kreuzfahrtmarkt (hinter Aida) zumindest für dieses Wochenende zur Nummer eins, denn der Marktführer zündete sein traditionelles Feuerwerk erst einen Tag später am Samstagabend. bo

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