Explosion in chinesischem Hafen





Eine gewaltige Explosion hat mindestens 44 Menschen im Containerhafen von Tianjin in den Tod gerissen. Mehr als 520 Verletzte kamen in Krankenhäuser, wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag berichtete.
Laut dem Staatssender CCTV war die Feuerwehr am Mittwochabend (Ortszeit) wegen eines Feuers in ein Hafenlager mit gefährlichen Chemikalien gerufen worden. Nachdem die Teams dort eingetroffen waren, kam es zu mehreren schweren Explosionen, bei denen laut Xinhua mindestens zwölf Feuerwehrleute ums Leben kamen. Insgesamt wurden rund 1000 Einsatzkräfte der Feuerwehr an den Unglücks ort in der chinesischen Hafenstadt geschickt, die im Norden des Landes, rund 150 Kilometer von Peking entfernt, liegt.
Die Erschütterungen der Detonationen waren so stark, dass sie vom nationalen Erdbebenzentrum registriert wurden. „Ich saß auf meinem Bett, als ich plötzlich einen lauten Knall hörte. Dann vibrierten die Fenster. Es war wie ein Erdbeben“, sagte der 27-jährige Lin Chen, der ungefähr zehn Kilometer vom Explosionsort entfernt wohnt, der Deutschen Presse-Agentur.
Laut Berichten von Staatsmedien war das Feuer am Donnerstag unter Kontrolle, aber noch nicht komplett gelöscht. Eine gefährliche Konzentration von Giftstoffen in der Luft sei nicht gemessen worden. Wie die Polizei in Tianjin mitteilte, ereignete sich die erste Explosion in einem Lagerhaus für gefährliche Güter, das der Firma Ruihai Logistics gehört. Die Manager der Firma seien festgenommen und verhört worden. Nach der ersten Explosion griff das Feuer auf andere Lagerhäuser über, in denen sich weitere Explosionen ereigneten. Gebäude von einem Dutzend Logistikfirmen wurden zerstört. Zudem brannten Tausende Neuwagen aus, die auf einem benachbarten Parkplatz standen. Videos in sozialen Netzwerken zeigten überdies einen gewaltigen pilzförmigen Feuerball über der Stadt. dpa/bre