Frachter mit 45 Mängeln in Rendsburg

Divine“ bedeutet übersetzt „göttlich“. Doch das gleichnamige Frachtschiff, das derzeit mit 45 gravierenden Mängeln im Rendsburger Kreishafen liegt, macht seinem Namen keine Ehre.

Ein betrunkener Kapitän, keine Seekarten und eine beschädigte Bordwand sind nur drei Punkte auf der langen Mängelliste, die dazu führten, dass die Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft (BG Verkehr) jetzt ein Auslaufverbot für das 81,2 Meter lange und 12,9 Meter breite Schiff (IMO 7720192) verhängte.

Erstmals auffällig geworden war der Frachter unter der Flagge Panamas am 15. Juli, als er mit merkwürdigen Manövern und einer Ladung Düngemittel aus Miiduranna (Estland) an Bord den Nord-Ostsee-Kanal ansteuerte. Daraufhin gingen Polizeibeamte an Bord und fanden den Kapitän alkoholisiert vor. Das Schiff musste zunächst im Kieler Hafen festmachen, und bei der dortigen Kontrolle wurden falsche Seekarten, defekte Pumpen und fehlende Zertifikate bemängelt. Die Kieler Beamten ließen die „Divine“ zunächst in Richtung Zielhafen Rendsburg weiterfahren, baten aber die dortigen Kollegen, Sicherheitskontrollen durchzuführen.

Was diese am 16. Juli dann feststellten, war selbst für altgediente Polizisten ein ziemlicher Schock. Der Kapitän war immer noch betrunken, das Öltagebuch fehlerhaft, die Seekarten unvollständig, die Alarmglocke defekt und die Bordwand undicht. Außerdem soll das Schiff illegal Abwasser im schwedischen Hoheitsgebiet abgelassen haben. Seit 2010 wurde die „Divine“ 15-mal bei Hafenkontrollen überprüft. 2014 gab es bereits Auslaufverbote in Spanien und Griechenland. Die jüngsten Kontrollen in Finnland und Estland verliefen ohne Mängel.

Nachdem sich die verantwortliche türkische Reederei Tolda Shipping Inc. zunächst nicht meldete, schaltete die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises international tätige Rechtsanwälte ein. Ende vergangener Woche kündigte nun ein Vertreter des Reeders Maßnahmen an. bre

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