Für Rostock beginnt die Flüssigerdgas-Ära

Auch für den Hafen Rostock bekommt das Thema LNG jetzt Rückenwind. Erstmals wurde ein Produktentanker im Ostseehafen mit Flüssigerdgas bevorratet.

Erstmals wurde im Überseehafen ein Chemikalientanker mit Flüssigerdgas bebunkert. Dabei handelte es sich um den 2006 gebauten und für LNG-Betrieb nachgerüsteten Produktentanker „Fure West“ (IMO 9301873) der schwedischen Reederei Furetank Rederi AB, die ihren Stammsitz in Donsö hat.

Die Kraftstoffübergabe erfolgte am Hansakai in Sichtweite zum Verwaltungsgebäude der Rostock Port GmbH. Der größte deutsche Universalhafen an der Ostsee hatte sich in den zurückliegenden Jahren intensiv auf die LNG-Bebunkerung von Seeschiffen vorbereitet und ein entsprechendes sicherheitstechnisches Regelwerk erarbeitet.

Die aktuelle Bevorratung des schwedischen Tankers oblag der Bomin Linde LNG GmbH & Co. KG aus Hamburg. Das Unternehmen hatte im Herbst 2016 gemeinsam mit Furetank eine Absichtserklärung über einen langfristigen Flüssigerdgas-Liefervertrag unterzeichnet (THB 26. Oktober 2016).

Betankung durch Lkw

Bei der jetzt in Rostock erfolgten Versorgung lieferten insgesamt vier Spezial-Lkw den georderten Kraftstoff direkt ans Schiff. „Die Betankung durch Lkw verlief problemlos“, freute sich Sonja Neßhöver, Director LNG Portfolio bei Bomin Linde LNG. Mit dieser Aktion werde „das erst vor einigen Wochen zwischen unseren beiden Unternehmen geschlossene Partnerschaftsabkommen mit Leben erfüllt“.

Lob und Anerkennung kommen auch von Lars Höglund, Geschäftsführer von Furetank: „Wir sind sehr zufrieden mit der wachsenden Zahl an Häfen, in denen wir LNG bunkern können, unter anderem jetzt auch in Rostock. Gemeinsame Aktivitäten zur Marktentwicklung sind die Grundlage für eine erfolgreiche Etablierung von LNG als Treibstoff für Schiffe.“ Mit dem Kraftstofflieferanten aus Hamburg habe man einen Logistikpartner an der Seite, der eine LNG-Versorgung sowohl per Lkw als auch per Tankschiff ermögliche.

Nach Überzeugung von Jens Aurel Scharner, Mitglied der Geschäftsführung von Rostock Port, stellt die jetzt erfolgte LNG-Versorgung einen wichtigen Meilenstein für den Hafen dar. Damit werde sich Rostock „als wichtiger Standort für die Versorgung von Schiffen mit alternativen Treibstoffen etablieren“. Und auch das ist wichtig aus Sicht des Hafens: Dass künftig ein LNG-Bunkerschiff zur Verfügung stehen wird, dass dann auch den Ostseehafen ansteuern könne.

Zum etablierten Kundenkreis von Bomin Linde LNG gehört unter anderem auch die AG-Ems-Gruppe. EHA

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