Gebraucht-Pkw nur noch ohne Beiladung

Von Januar 2021 an dürfen Gebrauchtwagen und Kleintransporter keine Beiladung mehr enthalten, Foto: Antwerp Port Authority
Die Verschiffung von Gebrauchtwagen über den Hafen Antwerpen ist mit Beginn des neuen Jahres mit höheren Sicherheitsauflagen verbunden. Darauf weist jetzt die Hafenverwaltung Antwerp Port Authority (APA) hin.
Im Fokus steht dabei sogenannte Beiladung in den Gebrauchtfahrzeugen. Gerade bei Verschiffungen etwa nach Afrika werden Autos, die durch Privatpersonen zum Versand kommen, als eine Art „Ladungsbehältnis“ genutzt: Das Spektrum reicht dabei von Fahrzeug-Ersatzteilen, über ausrangierte Haushaltsgüter aller Art bis hin zu Produkten, die eigentlich als Gefahrgut deklariert werden müssen und somit nicht als Beiladung auf den Weg gebracht werden dürfen. Die Gefahr einer Selbstentzündung dieser Güter im Gebrauchtwagen während der Seereise ist nicht nur theoretisch vorhanden, sondern real erfolgt, wie entsprechende Beispiele in den zurückliegenden Jahren aufzeigen.
Ab Januar 2021 dürfen Gebrauchtwagen und Kleintransporter keine Beiladung mehr enthalten. Bei größeren Lieferwagen, Lastkraftwagen und Anhängern ist eine Beiladung entsprechend dem zulässigen Gesamtgewicht des Fahrzeugs und in Übereinstimmung mit allen einschlägigen Gesetzen und Vorschriften weiterhin erlaubt. Die Verschärfung der Maßnahmen wurde in die Hafenpolizeiverordnung und in die Hafenanweisungen aufgenommen.
Jährlich werden über Europas zweitgrößten Seehafen rund 300.000 Gebrauchtfahrzeuge verladen. Aus entsprechenden Auswertungen geht klar hervor, dass etwa 80 Prozent dieser Fahrzeuge eine Beiladung enthalten. Bereits 2019 hatte sich gezeigt, dass die bestehenden Vorschriften und Kontrollen hierfür nicht mehr ausreichten, um die mit einer solchen Zusatzbeladung versehenen Risiken gerade für das Seeschiff und die Besatzung, aber auch für die Umschlagterminals, zu begrenzen. Aus diesem Grund werden jetzt die Vorschriften für die Gebrauchtwagen-Verschiffung nochmals verschärft.
Der Hafen Antwerpen weist ergänzend darauf hin, dass zwei Reedereien, die seit Jahr und Tag größere Mengen an Gebrauchtwagen transportieren, ihre Vorschriften im Zuge einer Risikoanalyse bereits deutlich verschärft haben. Es handelt sich dabei um die im RoRo-Segment stark verankerte Grimaldi-Gruppe und um die 2009 gegründete Sallum Lines SA mit Sitz in den Vereinten Arabischen Emiraten (VAE). Diese auch auf RoRo-Verkehre ausgerichtete Reederei fokussiert sich auf die Fahrtgebiete Europa/Westafrika und den Mittelmeer-Raum sowie die USA und Westafrika.
So akzeptiert Sallum Lines bereits ab sofort und Grimaldi ab dem 8. Dezember keine zusätzliche Ladung mehr in Gebrauchtfahrzeugen, ausgenommen Lkw. Grimaldi Lines wird mit genanntem Stichtag auf seinem Antwerpener Euroterminal (AET) keine Pkw, Klein- und Großtransporter mit Beiladung mehr annehmen. Die Reederei werde dies auch auf ihr europäisches Netz ausweiten, so die APA ergänzend. EHA