Göteborg friert Hafenentgelte für 2016 ein

Will den Reedern bei den schiffsbezogenen Abgaben entgegenkommen: Hafen Göteborg, Foto: Arndt
Göteborg, Schwedens umschlagstärkster Hafen, wird seine schiffsbezogenen Abgaben für das Jahr 2016 auf dem aktuellen Niveau einfrieren.
Damit nicht genug. Der Hafen will über spezielle „grüne Rabatte“ nicht nur jene Reeder unterstützen, die auf umweltfreundliche Schiffe setzen und im Besonderen auch jene, die sich sehr bewusst für den Einsatz von LNG entschieden haben. Darauf wies jetzt Magnus Karestedt, CEO des Hafens Göteborg, hin.
Das Festhalten an der aktuellen Tarifstruktur soll aber auch dazu dienen, sowohl den Hafenstandort als Ganzes zu flankieren und im internationalen Wettbewerb zu festigen – und damit auch die in seinem Wirkungsbereich direkt angesiedelten Unternehmen – als auch den seewärtigen, schwedischen Außenhandel. Denn: Über Göteborg wird gut ein Drittel der auf dem Seeweg geleiteten Ex- und Importe des skandinavischen Staates gelenkt. Hafenchef Karestedt verweist zudem darauf, dass Schwedens Außenhandel in den zurückliegenden Jahren „nur sehr moderate Zuwachsraten“ verzeichnete. Und das wiederum habe sich dann auch in der Seegüterumschlag-Entwicklung widergespiegelt. Zur Einordnung: 2014 gingen im südwestschwedischen Hafen rund 37,1 Millionen Tonnen über die Kaikanten. Das containerisierte Güteraufkommen belief sich im Berichtsjahr auf exakt 836.631 TEU.
Und auch das motiviert die Hafenverwaltung, den Reederen bei den Schiffsentgelten entgegen zu kommen: Die gerade im internationalen Seeverkehr tätigen Reedereien stehen weiter unter einem massiven Kostendruck, vor allem im Containerverkehr. Auf der anderen Seite entwickeln sich die Erlöse aufgrund von stark schwankenden Frachtraten unbefriedigend für die Unternehmen. Karestadt: „Wir haben ein vitales Interesse an einem starken Schifffahrts-Cluster zugunsten des Hafens Göteborg.“
Aktuell zählt der Hafen gut 130 Linienverkehre mit verschiedenen Destinationen in Europa und Übersee. An „grünen Rabatten“ gewährt die Hafenverwaltung bereits erwähnten Preisnachlass für Schiffe mit LNG-Antrieb sowie auf der Grundlage des auf internationaler Ebene vereinbarten ESI (Environmental Ship Index). Bislang kommen 25 Schiffe in den Genuss eines ESI-Rabatts. Das sei zwar auf den ersten Blick „nur“ eine kleine Anzahl. „Aber es sind Schiffe, die unseren Hafen sehr regelmäßig ansteuern“, betont Edvard Molitor. Die 25 Einheiten verteilen sich auf sieben Unternehmen, darunter auch die deutsche Hapag-Lloyd AG (H/L). Die dänische Reederei-Gruppe DFDS kommt für insgesamt sechs Schiffe in den Genuss eines ESI-Rabattes.
Der Preisnachlass für LNG beträgt nochmals 30 Prozent „on top“. Molitor: „Wir wollen damit die Nutzung dieser umweltfreundlichen Technologie bewusst stimulieren“. EHA