Göteborg sieht Licht am Horizont

Der Containerumschlag blieb in Göteborg im Gegensatz zu vielen anderen Häfen stabil, Foto: Göteborgs Hamn AB
Eine durchwachsende Bilanz zieht der Hafen Göteborg für die ersten drei Quartale des laufenden Jahres. Mit 579.000 TEU konnte der Containerumschlag auf dem Niveau von 2019 gehalten werden, während die übrigen Segmente Corona-bedingt teilweise stark einbrachen.
Wie die Hafengesellschaft Göteborgs Hamn AB mitteilt, konnte zumindest der Rückgang im Boxengeschäft zur Jahresmitte (minus neun Prozent) bislang wieder aufgefangen werden. „Die Aussichten haben sich seit September aufgehellt“, berichtet Hafenchef Elvir Dzanic. „Dieser Trend wird sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen.“ Trotz der Sorgen über die Auswirkungen der zweiten Pandemiewelle erwartet er zum Jahresende im Containergeschäft ein Wachstum. Außerdem geht Dzanic davon aus, „dass wir das Jahr mit schwarzen Zahlen abschließen werden.“
Im nationalen und internationalen Vergleich habe sich der Containerumschlag im Göteborger Hafen weiterhin gut behauptet, so der Hafenchef. Die von der Branchenorganisation Ports of Sweden veröffentlichten Zahlen zeigten, dass der Hafen seinen Anteil am schwedischen Markt in diesem Jahr um zwei Prozent gesteigert habe, während die zehn größten europäischen Häfen in der ersten Jahreshälfte im Durchschnitt einen Rückgang von acht Prozent hätten hinnehmen müssen.
Die Zahl der bis September umgeschlagenen RoRo-Einheiten ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dagegen um elf Prozent zurück (von 420.000 auf 374.000). „Auch wenn das Jahr mit einem Einbruch begann, ist die Zahl für das dritte Quartal mit einem Minus von nur noch sechs Prozent ein vorläufiges Zeichen dafür, dass sich die negative Kurve abflacht“, ist Dzanic überzeugt.
Der Umschlag von Neufahrzeugen sank im Hafen von Göteborg in den ersten neun Monaten um 19 Prozent (von 193.000 auf 157.000). Das zweite Quartal brachte dabei einen Einbruch um fast 50 Prozent, das dritte Quartal lag immer noch um acht Prozent unter den Vorjahreszahlen.
Der Umschlag von Energieprodukten ist dagegen von Januar bis September um drei Prozent auf 16,4 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Der Grund ist nach Angaben von Göteborgs Hamn die umfangreiche Bevorratung im Frühjahr. Der Umschlag ging im dritten Quartal gegenüber 2019 bereits wieder um 26 Prozent zurück.
Wenig überraschend ist der Einfluss der Pandemie auf den Passagierverkehr, sowohl bei Kreuzfahrten als auch bei Fährpassagen. Die Sommerhochsaison fiel für beide Segmente quasi aus. Bei den Fährpassagieren musste der Hafen einen 66-prozentigen Rückgang (von rund 1,42 Millionen auf knapp 490.000) verkraften. Nach dem völligen Stillstand im Kreuzfahrtgeschäft liefen erste Schiffen den Hafen im September wieder an, wenn auch mit Einschränkungen und nur einer begrenzten Anzahl von Passagieren an Bord. Statt 34 Schiffen in 2019 waren es nun nur noch fünf. Trotz der gegenwärtigen Lage rechnet der Hafen mit weiteren Anläufen in den kommenden Monaten. bo