Göteborg sorgt für die Zukunft vor

Schafft Gestaltungsraum für morgen: Der Hafen Göteborg, der größte skandinavische Seehafen, Foto: Hafen Göteborg
Der schwedische Universalhafen Göteborg ebnet im Wortsinne den Weg für ein weiteres Wachstum.
Das geschieht unter anderem durch das Anlegen einer Hafenerweiterungsfläche, die sich direkt an die Bestandsflächen anschließt. Jetzt teilte die Hafenverwaltung mit, dass ein bedeutendes Etappenziel im Rahmen des Bauvorhabens erreicht wurde, das für den schwedischen Hafen das größte seines Umfangs seit den 1970er-Jahren darstellt.
Die Landgewinnung stellt dabei die Techniker vor eine Vielzahl von Herausforderungen. Dazu gehört auch gerade der Umweltschutz. Das Auffüllen der neuen Fläche erfolgt zum überwiegenden Teil mit recyceltem Steinmaterial. Bis jetzt wurden rund 180.000 Kubikmeter davon verbaut. Wenn der unverzichtbare Verdichtungs- und Absetzprozess abgeschlossen ist, dann stehen in wenigen Monaten rund 140.000 Quadratmeter Grundfläche für die Ansiedlung von neuen Hafenaktivitäten zur Verfügung.
Für den gesamten Bauprozess, der ab November 2018 begann, sind jetzt noch einmal gute zwei Jahre angesetzt, so dass ab 2023 mit der physischen Bebauung des neuen Hafenteils begonnen werden kann. Die Fläche kann im Bedarfsfall in Zukunft noch einmal erweitert werden. Die Hafenplaner gehen dabei von einem Erweiterungspotenzial in Phase 2 von nochmals 80.000 Quadratmetern aus. Zudem ist schon jetzt vorgesehen, dass auf der neuen Hafenfläche ein weiteres Eisenbahn-Terminal errichtet wird. Der Hafen Göteborg hat sich im Rahmen einer vielschichtigen Umweltstrategie zum Ziel gesetzt, den Anteil des Verkehrsträgers Bahn am Modal-Split des Seehafen-Hinterlandverkehrs in den kommenden Jahren weiter aufzustocken.
Die potenzielle Hafenerweiterungsfläche ist auch in einem weiteren Teilaspekt auf Zukunft ausgelegt: Entlang der geplanten Kaifront wird ein Tiefgang von zwölf Metern garantiert. Damit trägt die Hafenverwaltung der Tatsache Rechnung, dass den Universalhafen Schiffe mit einem immer größeren Tiefgang ansteuern.
Der Seegüterumschlag Göteborgs wurde indes in den zurückliegenden Monaten auch durch die Corona-Pandemie beeinflusst. So ging der RoRo-Verkehr im Hafen in den ersten neun Monaten um elf Prozent auf 374.000 Frachteinheiten zurück. Der Boxumschlag bestätigte mit rund 579.000 TEU indes das Vorjahresniveau. EHA