Hafengeburtstag in Orange

Ob historische Segler, moderne Kreuzfahrtschiffe oder holländischer Käse: Für die mehr als eine Million erwarteten Besucher des 826. Hamburger Hafengeburtstags vom 8. bis 10. Mai steht ein abwechslungsreiches Programm auf dem Plan.

Mit verantwortlich dafür sind die Niederlande, die in diesem Jahr Partnerland für das größte Hafenfest der Welt sind. Sie tischen aber nicht nur Käsespezialitäten, „Bitterballen“ und Aal auf, sondern präsentieren auch historische Schiffe aus ihrem Heimatland. Ebenso wird die Kehrwiederspitze zum Festival „Niederlande-Groningen“ in Orange erleuchtet sein. Die Eröffnung des vom Veranstalter als „Fest der Superlative“ angekündigten Events erfolgt am Freitagnachmittag durch Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und seinen Amtskollegen aus der niederländischen Partnerstadt Groningen, Peter den Oudsten, an Bord des Museumsschiffes „Rickmer Rickmers“.

Anschließend konzentriert sich das Geschehen auf das Wasser. So werden unter anderem zahlreiche Kreuzfahrtschiffe den Hamburger Hafen anlaufen, darunter auch die „Queen Eli za beth“ und die „Europa 2“. Insgesamt präsentieren sich während der drei Veranstaltungstage mehr als 300 Schiffe. Star der Parade ist das Segelschulschiff der Deutschen Marine, die „Gorch Fock“.

Höhepunkt Einlaufparade

Der 826. Hafengeburtstag beginnt mit einem Gottesdienst am Freitagnachmittag im „Michel“. Weitere Programmhöhepunkte sind die Einlaufparade der Schiffe am Freitag sowie die Auslaufparade am Sonntag. Zudem dürfen sich die Besucher am Samstag auf das traditionelle Schlepperballett freuen, bei dem die bis zu 5000 PS starken Hafenschlepper vor den Landungsbrücken zu Walzerklängen Pirouetten drehen und im Takt schunkeln.

Am Samstagabend verwandelt das große AIDA-Feuerwerk den Hamburger Nachthimmel in ein farbenfrohes Lichtermeer.

An Land wird auf einer sechs Kilometer langen Festmeile von der HafenCity bis zur Fischauktionshalle gefeiert, Hier präsentieren sich rund 500 Schausteller. bre/dpa

Schlepperballett, Windjammer und Kreuzfahrtschiffe aus aller Welt bilden beim Hamburger Hafengeburtstag (8. bis 10. Mai) eine beeindruckende Kulisse. Wissenswertes zu dem großen Volksfest:

Der Geburtstag - Hamburg feiert 2015 seinen 826. Hafengeburtstag - doch das ist laut Historiker Ralf Wiechmann "ein verlockender Humbug". Der Hafen ist nicht 826 Jahre alt, sondern besteht mindestens schon seit dem frühen sechsten Jahrhundert. Am 7. Mai 1189 soll Friedrich Barbarossa den Hamburgern per Dekret eine zollfreie Fahrt auf der Elbe ermöglicht haben. Dass dieses Dokument jedoch gefälscht war, ist seit mindestens 100 Jahren bewiesen. Im Mittelalter zelebrierte niemand die Geburtsstunde des Hafens - erst seit 1977 wird der Hafen jedes Jahr nach dem gefakten Datum geehrt.

Die Schiffe - Sechs Kreuzfahrtschiffe oder die berühmte "Gorch Fock" - wie in jedem Jahr tummeln sich auch dieses Jahr rund 300 Schiffe im Hafenbecken. Der Hafen sei ausgebucht "bis auf den letzten Liegeplatz", gaben die Veranstalter bereits im Vorwege bekannt. Selbst "Flusi", die einzige schwimmende Kirche Deutschlands, soll ihren Weg zurück auf die Elbe finden. 2014 wurde nur wenige Tage vor dem Festtag festgestellt, dass die Schiffskapelle im Heckbereich verrottet war: "Flusi" musste in die Werkstatt und konnte zum ersten Mal seit 1977 nicht am Hafengeburtstag teilnehmen.

Das Schlepperballett - Zu den Höhepunkten des Festes hat sich neben den großen Paraden mit Windjammern das Schlepperballett entwickelt. Dabei "tanzen" mehrere Hafenschlepper vor den Landungsbrücken zu Musik - von Metallica bis Johann Strauß (Sohn). Sowohl die Musikauswahl als auch die Choreographie sind Chefsache. Hafenlotse Michael Schnabel plant das Sujet seit November, doch fürs Training ist nur wenig Zeit eingeplant. Per E-Mail bekommen die fünf Schiffsführer der Tanzschlepper die geplanten Manöver zugeschickt, die sie sich in der Theorie einprägen müssen. Eine Stunde Praxistraining im Hafen-Vorbecken muss dann für die Show reichen. dpa

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben