Hafenmuseum: Neuer Standort im Gespräch
Die bisherige Leiterin des Hafenmuseums Hamburg, Ursula Richenberger, wird zum 1. Januar 2018 Projektleiterin des neuen Deutschen Hafenmuseums in Hamburg.
„Für mich ist ein Museum nicht nur ein Ausstellungsort, sondern ein Ort der Kommunikation und Diskussion, an dem man sich mit gesellschaftspolitischen Fragen auseinandersetzt“, sagte die 47-Jährige am Dienstag. So soll in dem neuen Museum, dessen Eröffnung für 2024/25 geplant ist, die Globalisierung am Beispiel des Hafens erklärt werden. Der Bund fördert das neue Museum mit 120 Millionen Euro. 26 Millionen Euro entfallen dabei auf die Überführung und Sanierung der Viermast-Stahlbark „Peking“ von New York nach Hamburg. Die Eröffnung des Museums ist zwischen 2023 und 2025 geplant. Die „Peking“ kam im Sommer nach Hamburg und wird auf der Peters Werft in Wewelsfleth bei Glückstadt restauriert. Die Entscheidung über den Standort des neuen Museums soll nächste Woche bekannt gegeben werden.
Während bislang die 50er-Schuppen am gegenüberliegenden Kai des Hansa-Hafens als favorisierter Standort für das neue Deutsche Hafenmuseum angesehen wurden, soll es nun Überlegungen geben, das neue Museum auf dem geplanten Stadtteil Kleiner Grasbrook anzusiedeln. In den 50er-Schuppen ist das Hamburger Hafenmuseum beheimatet, das sehr auf eine Aufwertung durch das neue nationale Museum gehofft hatte.
Auf dem Kleinen Grasbrook südlich der HafenCity sollen in den kommenden Jahren rund 3000 Wohnungen und 16.000 Arbeitsplätze entstehen. Am Kleinen Grasbrook und den 50er Schuppen hatten Fachleute der Stadt und von externen Firmen in den vergangenen Monaten geprüft, ob sich das Gelände für das Museum eignet. Das Areal wurde zuletzt von der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) unter anderem für den Stückgutumschlag genutzt, ist inzwischen aber wieder im Besitz der Hansestadt.
Die 115 Meter lange „Peking“ war am 4. September auf der Peters Werft ins Trockendock gebracht worden. Der Frachtsegler wird auf der Werft restauriert und in den Zustand von 1927 versetzt. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis 2020 dauern.
Die letzte Reise des Viermasters unter der Flagge der Hamburger Traditionsreederei F. Laeisz nach Chile war 1931/1932. Danach wurde die „Peking“ als stationäres Ausbildungsschiff genutzt und lag dann mehr als 40 Jahre lang in New York nahe der Brooklyn Bridge. FBi/lno