Hamburg punktet mit Bahnverbindungen

Die hohe Abfahrtsfrequenz der Güterzüge ist ein wesentliches Plus des Hamburger Hafens, Foto: Arndt
Der Hamburger Hafen ist der stärkste Hafen für das süddeutsche Hinterland. Das stellten die Supply-Chain-Berater der Drewry-Gruppe in ihrer aktuellen Studie „Best-route market study for containerised imports to South Germany“ fest.
Im Rahmen der Studie wurde untersucht, über welche Häfen der Import von Containern von Shanghai nach Süddeutschland (München, Freiburg, Stuttgart, Ulm und Nürnberg) am schnellsten und am günstigsten vollzogen werden kann. Hamburg schneidet dabei in fast allen Märkten besser als Rotterdam, Antwerpen und die Südhäfen im Mittelmeer ab. Als wesentliche Gründe für die gute Bewertung sieht der Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM) die Vielzahl an direkten Verbindungen, die hohe Abfahrtsfrequenz der Güterzüge und die schnelle Transitzeit von und zur Hamburger Kaimauer.
Entlang der Nordrange werden derzeit insgesamt 16 Fernost-Liniendienste von den großen Containerreedereien angeboten. Die beiden führenden Häfen in dieser Statistik sind Rotterdam und Hamburg, die von 15 beziehungsweise 13 dieser 16 Liniendienste angelaufen werden. Antwerpen wird hingegen nur von sechs Liniendiensten bedient. Bei der Transitzeit auf See, die für die Berechnung der Routenschnelligkeit ein wichtiger Faktor ist, kommen Hamburg und Rotterdam laut Studie auf durchschnittlich 33 Tage bei Bestzeiten von jeweils 29 Tagen. Der Hafen Antwerpen kann in diese Berechnung zwar einen besonders schnellen 25-Tage-Liniendienst von MSC einfließen lassen, kommt im Mittel aller Liniendienste aber auf 36 Tage. Da die Studie die Spitzenzeiten vergleicht, wird Antwerpen mehrfach als schnellste Option ausgewiesen. Bei den durchschnittlichen Transitzeiten fällt der belgische Hafen jedoch hinter Hamburg und Rotterdam zurück.
Im Rahmen der Untersuchungen kristallisierte sich zudem eine weitere Stärke des Hamburger Hafens her aus: eine höhere Abfahrtsdichte durch zum Teil mehrfach tägliche Containerzugverbindungen. Diese steigert nach Aussage des HHM die Flexibilität für die Verladerschaft und macht die Transportkette elastischer. Auch hier bietet Hamburg in der Regel preisgünstige Alternativen zu den Mitbewerbern.
Den Experten von Drewry zufolge werde Hamburg seine gute Marktposition für das süddeutsche Hinterland auf absehbare Zeit nicht verlieren. Zumal im Containerverkehr mit Bayern und Baden-Württemberg in 2015 über eine Million TEU im Hamburger Hafen umgeschlagen wurden. Damit konnte man entgegen dem rückläufigen Trend beim Containerumschlag (THB 31. März 2016) sogar ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. bre