Hamburgs meisterhaftes „Kranlifting“

Hamburg hat Übung im „Kranverschieben“: Zogen in der vergangenen Woche zwei Containerbrücken vom CTT zum Unikai-Terminal um, läuft seit Mittwoch eine weitere spektakuläre Umzugsaktion im Hafen.

Ort des Geschehens diesmal: der ehemalige Kaispeicher A am Bremer Kai, der zu Hamburgs neuem Hafenwahrzeichen „Elbphilharmonie“ umgebaut wird. Zum 1963 errichteten Großlagerhaus – unter anderem für Kaffee – gehörten auch drei Hafenkrane. Dabei handelte es sich um Umschlaggeräte, die von einer Ur-Hamburger Firma gefertigt wurden: dem Unternehmen Kampnagel in Winterhude. 1865 als Maschinenfabrik gegründet, machte es sich in den Folgejahrzehnten bis zur Veräußerung an den Mannesmann-Konzern (später Demag) 1968 weltweit einen Namen als erfolgreicher Kranbauer.

Im Falle des alten Kaispeichers A bedurfte es einer besonderen Lösung für die Kran-Aufstellung: Aufgrund des eingeschränkten Platzes waren die Krane nämlich über eine Schiene am Boden und eine Schiene in vier Metern Höhe an der Wand des Speichers befestigt. Daher spricht man auch von sogenannten Halbportalkranen. Ihre technische Einzigatigkeit rettete die Krane vor der Verschrottung, nachdem die Umwandlung des historischen Hafenspeichers der HHLA in ein Konzerthaus beschlossen war. Im März 2007 erfolgten der Kranabbbau und die Verlegung mittels Schwimkran zum Bremer Kai im Hansahafen, zugleich Standort des Hamburger Hafenmuseums (50er Schuppen). Die Re stau rie rung der historischen und weitgehend im Originalzustand erhaltenen Krane fand in den Folgejahren auf Initiative und unter der Verantwortung von Joachim Kaiser statt. Er ist Vorstandsmitglied der Stiftung Hamburg Maritim, die ganz aktuell auch die Federführung für den Rücktransport der Viermastbark „Peking“ von New York nach Hamburg hat. Das erste Exemplar des in altem Glanz erstrahlenden Kran-Trios wurde am Mittwochmorgen mit dem Schwimmkran „HHLA III“ geliftet und an der Südseite der Elbphilharmonie wieder aufgestellt und montiert.Die beiden anderen Krane folgen unmittelbar.

Hamburgs Kulturstaatsrat Dr. Carsten Brosda freute sich über das gelungene Kran-Lifting: „Der historische Kaispeicher A erhält sein altes Gesicht zurück.“ Die „Elbphilharmonie“ wird am 11. Januar 2017 mit einem großen Konzert eröffnet. EHA

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