HHLA: Containerumschlag 2015 deutlich gesunken

In Hamburg wurden 6,3 Millionen TEU umgeschlagen, Foto: Foto: HHLA/Hasenpusch

Klaus-D. Peters, Foto: HHLA
Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat 2015 beim Containerumschlag deutlich eingebüßt.
Der Umschlag ging um 12,3 Prozent auf rund 6,6 Millionen Standardcontainer zurück, teilte der Hafenkonzern am Donnerstag auf Basis der vorläufigen Zahlen mit. Die drei Hamburger Hafenterminals sind von dem Minus am stärksten betrof fen.
„Neben dem deutlich verhalteneren Wirtschaftswachstum in China spüren wir weiterhin die Auswirkungen der Krisen in Russland und in der Ukraine, wo wir unseren Container Terminal Odessa betreiben“, sagte Konzernchef Klaus-Dieter Peters. Auch „Restriktionen im Bereich der Infrastruktur“ nennt die HHLA als Grund für die Rückgänge, „insbesondere durch die erneute Verzögerung der Fahrrinnenanpassung der Elbe“.
Im börsennotierten Teilkonzern gingen die Erlöse verglichen mit dem Vorjahreszeitraum von 1,12 Milliarden Euro (2014) auf 1,11 Milliarden Euro zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei 141 Millionen Euro – nach 156 Millionen im Vorjahr. Der strategische Ausbau der Bahnaktivitäten trage inzwischen deutlich zur wirtschaftlichen Stabilität des Unternehmens bei, berichtete der Vorstandschef. Die HHLA-Bahngesellschaften transportierten eine Million Standardboxen ab. Das entspricht einem Zuwachs von mehr als fünf Prozent.
Nach den noch nicht testierten Zahlen fiel der Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr von 1,20 auf 1,14 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) sank von 169 Millionen auf 157 Millionen Euro. Damit sank der Umsatz um rund fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während das Betriebsergebnis um sieben Prozent unter dem Vorjahreswert liegt.
Der Teilkonzern Hafenlogistik, das börsennotierte Kerngeschäft des Unternehmens, erwirtschaftete Umsatzerlöse von 1,11 Milliarden Euro und damit etwas weniger als im Vorjahr mit 1,12 Milliarden Euro. Das EBIT lag hier bei 141 Millionen Euro und damit 15 Millionen Euro unter dem Wert von 2014. Die endgültigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2015 und einen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2016 veröffentlicht die HHLA am 30. März 2016.
Der Containerumschlag an den drei Hamburger Containerterminals ging im Vergleich zum Vorjahr um 12,6 Prozent zurück und erreichte 6,3 Millionen Standardcontainer. Der Containerumschlag am Container Terminal Odessa in der Ukraine lag mit 0,3 Millionen TEU hingegen nur knapp unter dem Vorjahreswert.
Erfreulicher stellte sich die Entwicklung der Bahngesellschaften der HHLA dar. Beim Transport im europäischen Seehafenhinterlandverkehr ergab sich verglichen mit dem starken Vorjahr noch einmal ein Plus um rund fünf Prozent auf eine Million TEU. Der Straßentransport hingegen verringerte sich auch aufgrund der schwierigen Verkehrsbedingungen im Großraum Hamburg um knapp fünf Prozent. Insgesamt stieg der Containertransport der HHLA-Intermodalgesellschaften um 2,7 Prozent auf 1,3 Millionen TEU.
„Wir haben trotz äußerst schwieriger Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2015 solide Umsätze und ein achtbares Betriebsergebnis erwirtschaftet“, resümierte HHLA-Chef Peters. Die Umsatz- und die Ergebnisentwicklung zeigten aber auch, „dass wir uns von der weltwirtschaftlichen und geopolitischen Gesamtsituation nicht abkoppeln können“. Der gestiegene Containertransport der Bahngesellschaften habe den gesunkenen Containerumschlag nicht vollständig kompensieren können. fab