Investor für LNG-Terminal in Brunsbüttel soll bald gefunden sein

In den nächsten Monaten soll eine Vorentscheidung fallen, ob in Brunsbüttel ein Importterminal für verflüssigtes Erdgas (LNG) gebaut wird. Die Gespräche mit möglichen Investoren laufen und eine eventuelle Lücke bei der Wirtschaftlichkeit könne aus Bundes- und Landesmitteln gefüllt werden, teilten der Hamburger Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) und der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) am Montag gemeinsam in Hamburg mit.

LNG gilt als Energieträger mit Zukunft. Das tiefgekühlte Erdgas würde mit Tankern aus den Golfstaaten angeliefert und für die Industrie, den Verkehrssektor oder im Gasnetz als Heizenergie eingesetzt. Damit würde auch die deutsche Abhängigkeit von russischen Erdgaslieferungen verringert. In Deutschland wird vermutlich nur ein großes Importterminal gebaut. Neben Brunsbüttel bemühen sich auch andere Standorte um das Projekt, das eine Investition von 400 bis 450 Millionen Euro auslösen würde, vor allem Wilhelmshaven.

"Brunsbüttel wäre wegen seiner Lage der optimale Standort", sagte Meyer. Hamburg würde dann ein kleineres Terminal bauen, das aus Brunsbüttel beliefert werden könnte. Gegenwärtig ist der LNG-Bedarf in Deutschland noch nicht sehr groß und wird per Lkw aus den Niederlanden bedient. Einer der Mitbetreiber des LNG-Terminals in Rotterdam, der niederländische Energiekonzern Gasunie, hat mit der Brunsbüttel Ports GmbH bereits ein Abkommen unterzeichnet, um die Wirtschaftlichkeit eines Terminals in Brunsbüttel zu untersuchen.

Horch und Meyer betonten, dass die beiden Bundesländer bei zahlreichen Projekten in der Wirtschafts- und Verkehrspolitik eng und gut zusammenarbeiten. "Das könnte auch bei einem Nordstaat nicht besser sein", sagte Horch. Besonders gelte das für die zahlreichen organisierten Branchenvernetzungen (Cluster), zum Beispiel im maritimen Sektor, dem Bereich Life Science oder der digitalen Wirtschaft. Besonders hervorzuheben sei die Zusammenarbeit bei den erneuerbaren Energien in dem Projekt NEW 4.0. "Das ist eine große Chance für einen wahren Schritt in Richtung Energiewende", sagte Horch.

Meyer hob die Zusammenarbeit beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur hervor, sowohl für Touristen- und Transitverkehre als auch für die Pendlerströme. "Damit bringen wir den Norden voran." Ein Meilenstein sei auch die Entwicklung des ersten gemeinsamen Gewerbegebietes beider Bundesländer im Nordosten Hamburgs, über das der Bezirk Wandsbek und die Gemeinde Stapelfeld (Kreis Stormarn) verhandeln. (lno)

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