Jan de Nul baggert für Hamburg die Elbe aus

Guter Kunde für den belgischen Nassbagger-Spezialisten Jan de Nul seit vielen Jahren: der Hamburger Hafen, Foto: Arndt
Die weltweit erfolgreich agierenden, großen Wasserbau- und Nassbaggerkonzerne aus dem Benelux-Raum gehören auch in Deutschland zu den Nutznießern aller wichtigen laufenden oder geplanten Aus- und Unterhaltungsbaggerungen in Häfen und Flüssen.
Das gilt auch für die am 23. Juli 2019 offiziell eingeläutete Fahrrinnenanpassung der Elbe. Jetzt hat das belgische Wasserbau-Unternehmen Jan de Nul Group NV mit Sitz in Hofstade-Aalst den Zuschlag für den Teil der Elb-Strecke bekommen, der in die Zuständigkeit des Stadtstaates Hamburg fällt, teilte die HPA (Hamburg Port Authority ) am Freitag mit. Im offiziellen Sprachgebrauch ist dabei von der sogenannten Delegationsstrecke die Rede.
Die Wahl auf Jan de Nul erfolgte auch hier als Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung. Die physische Umsetzung der Baggermaßnahmen vollzieht die deutsche Tochter des belgischen Konzerns, dessen Schiffe im Luxemburger Schiffsregister erfasst sind, nämlich die Jan de Nul Nassbaggerei und Wasserbau GmbH.
Im Zuge der Baggerarbeiten wird die Elbfahrrinne von der Hamburger Landesgrenze bei Schulau bis zum Containerterminal Altenwerder beziehungsweise bis zum Mittleren (Frei-)Hafen vertieft. Darüber hinaus wird die Fahrrinne zwischen Schulau und dem Mühlenberger Loch verbreitert. Hierbei handelt es sich um die Verlängerung der auch vom Bund in seinen Zuständigkeitsbereich zu errichtenden Begegnungsbox. Ihr besonderer Nutzen besteht darin, dass sich künftig besonders große und breite Container- beziehungsweise Massengutschiffe begegnen können. Damit entfällt das Aufstoppen eines Schiffes zum Zwecke der gefahrlosen Passage.
Die Baggermaßnahmen in der Hauptstrecke von der Landesgrenze bis zur Elbmündung in Cuxhaven führen die Tochtergesellschaften der belgischen Deme-Gruppe – Nordsee Nassbagger- und Tiefbau GmbH sowie Dredging International – aus. Den Auftrag dazu hatte das für den Bereich zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Cuxhaven Anfang 2019 erteilt.
Der Nassbaggerauftrag hat ein Volumen von 238 Millionen Euro und umfasst die Anpassung der 116 Kilometer langen, in die Bundeshoheit fallende Fahrrinne zwischen Cuxhaven und Wedel.
Auch wenn es bislang keine offiziellen Aussagen zu den Gesamtkosten der Elb-Vertiefung gemacht wurden, hält sich auf der „Küstenklatsch“-Welle hartnäckig der Betrag von rund 800 Millionen Euro. Die Vertiefungsarbeiten sollen 2021 abgeschlossen sein. EHA