Kiel und Lübeck zu verschieden

Den SCA-Konzern zog es zuletzt von Lübeck nach Kiel (Bild: Hafen Kiel)
Wegen äußerst unterschiedlicher Strukturen erscheint eine enge Kooperation der beiden Häfen Kiel und Lübeck nach Ansicht von Experten nicht sinnvoll. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens zu einer möglichen Zusammenarbeit der beiden Ostseehäfen.
Machbar wäre laut dem vom Land beauftragten Gutachten des Fraunhofer-Centers für Maritime Logistik eine Kooperation beim Marketing, beim Einkauf oder beim Umweltschutz. „Wir müssen also anerkennen, dass beide Häfen für sich eigene Entwicklungsstrategien verfolgen und der Wettbewerb unter ein ander, aber auch mit anderen europäischen Häfen einer gemeinsamen Strategie klare Grenzen setzt“, sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) am Dienstag.
Meyer kündigte die Entwicklung eines Green-Port-Konzepts an. Dabei soll es um die Entsorgung von Schiffsabwässern und Abfällen sowie alternative Schiffstreibstoffe gehen. Andere Häfen könnten sich beteiligen, so Meyer. Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer glaubt, dass die Fokussierung auf Umweltaspekte Kiels Position im Kreuzfahrtmarkt stärken werde.
Der Lübecker Jahresumschlag beträgt rund 25 Millionen Tonnen, der von Kiel 6,5 Millionen Tonnen. Für Aufsehen hatte die Entscheidung des schwedischen Konzerns Svenska Cellulosa Aktiebolaget (SCA) gesorgt, seinen Hub in Lübeck nach Kiel zu verlagern. Seit Oktober nutzt SCA den Ostuferhafen für die Verteilung von 840.000 Tonnen Forstprodukten pro Jahr. fab/lno