Kohleausstieg kostet Jobs an der Jade
Wenn in Deutschland nach jetzigem Sachstand 2038 das letzte Kohlekraftwerk vom Netz gehen soll, dann wird das auch auf jene Seehäfen in der Bundesrepublik negativ ausstrahlen, in denen heute noch große Mengen Kohle zumal für Kraftwerke über den Seeweg eingeführt werden.
Dieses Szenario spielte jetzt auch auf der jüngsten Vorstands- und Beiratssitzung der Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung e.V. (WHV) eine wichtige Rolle. Im Jade-Hafen, in dem der Massengutumschlag – neben Kohle auch Rohöl- und Mineralölerzeugnisse traditionell eine besondere Rolle spielt. 2018 wurden im niedersächsischen Tiefwasserhafen mehrere Millionen Tonnen Kohle umgeschlagen. Ein Teil verbleibt vor Ort, andere Mengen gelangen ins Hinterland. In Wilhelmshaven gibt es derzeit zwei Kohlekraftwerke, betrieben von Onyx (ehemals Engie) und Uniper. Das Unternehmen Rhenus Midgard kümmert sich schwerpunktmäßig um den Kohleumschlag. Aktuell hängen rund 600 Jobs am Kohleumschlag an der Jade, die langfristig entfallen könnten. Daher fordert die WHV schon jetzt von der Politik, dass auch die vom Kohle-Aus betroffenen Häfen in geplante staatliche Strukturhilfen miteinbezogen werden. In der Jade-Stadt hat sich inzwischen eine „Taskforce Kohleausstieg Wilhelmshaven“ gebildet. EHA