Kosten für Schlickbeseitigung steigen

Die Baggermengen im Hamburger Hafen haben zugenommen, Foto: Arndt
Die Baggermengen bei den Untiefenbeseitigungen im Areal des Hamburger Hafens haben 2015 erstmals mehr als zehn Millionen Kubikmeter erreicht.
Das stellt die Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz (GNU) in einer aktuellen Stellungnahme fest. In der Folge seien die dadurch entstandenen Kosten mit 132 Millionen Euro verglichen mit den Vorjahren außergewöhnlich angestiegen.
Der größte Teil der Baggermassen des vergangenen Jahres wurde mit 8,05 Millionen Kubikmetern querab der Elbinsel Neßsand „umgelagert“, so die GNU. Das bedeute, dass dort ein verstärkter Einsatz von Großraumbaggern notwendig wurde, um Untiefenbildungen zu beseitigen. „Da dieser Bereich im Rahmen der geplanten Anpassung an größte Containerschiffe zu einer Begegnungsbox ausgeweitet werden soll, dürfte diese kostengünstige Entsorgung von Hamburger Hafenschlick nach einer eventuellen Elbvertiefung wohl entfallen.“ Folglich müsse sich Hamburg nach einer Alternative umsehen, die allerdings „mit weiterhin ausufernden Kosten verbunden sein dürfte“.
Da die Vertiefungsplaner im Planfeststellungsbeschluss zur Elbe-Anpassung eine Zunahme der Baggerkosten von 10 bis 15 Prozent im Unterelbeverlauf „zugeben mussten“, dürften die Kosten zur Erhaltung der notwendigen Wassertiefen im Hamburger Hafen weiter steigen, folgert die GNU. Es sei „bezeichnend, dass diese Folgekosten der Elbvertiefung in allen Verlautbarungen der Hamburger Hafenwirtschaft nicht einmal als Randnotiz erwähnt werden“.
Der GNU liege eine Erklärung des niedersächsischen Umweltministeriums vor, wonach in Niedersachsen keine Umlagerungen geplant seien. Die von Schleswig-Holstein angekündigte zeitlich befristete Ausweichlösung von Verklappungen für zunächst fünf Jahre im Bereich der südöstlichen Deutschen Bucht dürfte wegen der außerordentlichen Transportkosten eine erhebliche Kostenausweitung zur Folge haben. Das GNU-Fazit: „Die Elbvertiefung ist allein aus Kostengründen zu verneinen.“ fab