„Lärmarmer“ Umschlag als großes Ziel

Der Aspekt „Lärmemissionsvermeidung“ spielt auch für den Verkehrsträger Eisenbahn eine immer größere Rolle. Der Rostocker Fracht- und Fischereihafen fertigt jetzt besonders leise Waggons für Rundholz ab.

Der Fracht- und Fischereihafen Rostock (RFH), dessen Gleisanbindung in Teilen auch Wohnbebauung streift, wird seit kurzem mit Rungenwaggons bedient, die als „lärmarm“ eingestuft sind. Und noch einen Vorteil bringen sie mit: Sie weisen eine höhere Zuladefähigkeit auf, was sich wiederum positiv auf die Wirtschaftlichkeit der Intermodal-Abläufe auswirkt. Die Züge mit den neuartigen Holz-Waggons können gut 50 Prozent mehr Holz als das bislang eingesetzte Rollmaterial transportieren. Heißt konkret: Ein Ganzzug ersetzt 22 Lkw-Ladungen. Eingesetzt werden Holz-Shuttle durch die Zellstoff Stendal Holz GmbH (ZS Holz). Sie importiert Rundholz aus dem Ostseeraum per Schiff über den Hafenteil in Rostock-Marien ehe. Das stellt für den RFH ein Kerngeschäft dar und besteht seit nunmehr zehn Jahren. Im vergangenen Jahr gingen rund 586.000 Tonnen Rundholz über die Kaikante des Hafenbetreibers.

ZS Holz versorgt über Rostock auf dem Bahnweg seine Produktionsstätten in Stendal (Sachsen-Anhalt) und Blankenstein (Thüringen). Das Unternehmen ist Teil des kanadischen Mutterkonzerns Mercer International Group.

Für Steffen Knispel, dem neuen RFH-Geschäftsfüh rer, ist der Einsatz der innovativen Holz- Waggons ein „entscheidender Schritt, die Geräuschkulisse im Fracht- und Fischereihafen zu vermindern“. Im Unternehmen sind inzwischen eine Reihe von Lärmquellen identifiziert worden mit der Absicht, die von ihnen ausgehende Belastung wirksam zu verringern. So würden beispielsweise „Umschlagprozesse neu geordnet, andere Zeitfenster für diese Arbeiten gewählt und lärmreduzierte Umschlagmittel entwickelt“. Auch der RFH-Kunde, der Düngemittel hersteller YARA aus Poppendorf bei Rostock, setzt für seine Transporte inzwischen vermehrt lärmarme Schütt gutwaggons ein. EHA