Letzte Abstimmung für Neuausrichtung

Die Strategie der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) für den Container Terminal Burchardkai war jetzt Thema im Ausschuss Öffentliche Unternehmen der Hamburgischen Bürgerschaft.

Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) und HHLA-Personalvorstand Heinz Brandt standen den Ausschussmitgliedern Rede und Antwort zur Untersuchung der Unternehmensberatung Metaplan, deren Veröffentlichung für Wirbel gesorgt hatte (THB 11. April 2016). Die Organisation am CTB sei „mangelhaft“, lautet ein zentraler Kritikpunkt in dem Papier.

Heinz Brandt stellte jetzt vor dem Ausschuss klar, dass sich die Einschätzungen Metaplans auf Vorgänge in der Vergangenheit beziehen. Vor etwa sieben Jahren sei im Zuge der Schifffahrtskrise deutlich geworden, dass die HHLA Umstrukturierungen vornehmen müsse. Dabei ging es zunächst vor allem um eine veränderte Führungsstruktur mit „zentralerer Steuerung“. Da sind Fehler gemacht worden, gestand Brandt ein.

Das über Jahrzehnte gelebte Pensumsystem stand zur Diskussion. Wenn die Mitarbeiter ihre vorgegebene Stückzahl erreicht hatten, konnten sie ihre Schicht beenden. Das sollte fortan nicht mehr gelten. Eine solche „Arbeitsverdichtung“ sei heute aufgrund der veränderten Arbeitsbedingungen und der höheren Belastung nicht mehr zu verantworten, sagte Brandt. Außerdem hätten die Reeder längere Stillstandzeiten der Geräte nicht mehr akzeptiert. Die Kunden wünschten entsprechende Veränderungen. So wurde das Pensumsystem gegen den Widerstand von Beschäftigten abgeschafft. Das ist seit 2013/2014 Geschichte und heute auch bei Mitarbeitern kein Thema mehr, betonte Brandt.

Metaplan sollte zu Beginn dieses Jahres für den HHLA-Vorstand eine Gesamtbetrachtung der Entwicklung seit 2013 liefern. So entstand eine Präsentation auf zehn Folien, die „unter Verstoß von Vertrauenspflichten“ an die Öffentlichkeit gingen, so Brandt. Das habe der HHLA „enorm geschadet“. Am Burchardkai sei das Papier zum Zeitpunkt der Veröffentlichung schon bekannt gewesen, denn dort sei es bereits zwei Wochen zuvor ausgelegt worden.

Zum heutigen Sachstand am Burchardkai sagte Brandt, dass ein ein überlappendes Schichtsystem eingeführt wurde. Zudem sei ein neues Pausenmodell vorgesehen. Für kommenden Monat seien letzte Abstimmungen geplant. Mit der Umsetzung wäre dann in der zweiten Jahreshälfte zu rechnen. Es sei auch eine neue Betriebsorganisation entwickelt worden. Metaplan habe angemerkt, dass durch eine zu sehr zentral ausgerichtete Steuerung das Erfahrungspotenzial der Mitarbeiter vernachlässigt wird. „Das hatten wir 2012 so nicht gesehen“, sei jetzt aber zu korrigieren, so Brandt. Der wasserseitige Umschlag werde wieder gestärkt. Brandt gab auch zu bedenken, dass der Burchardkai der einzige Terminal sei, der im laufenden Betrieb modernisiert wird.

Die Ausschussmitglieder fühlten sich durch die Ausführungen auf einen guten Stand gebracht. Nicht zufriedenstellend wurde für manche jedoch auf die Frage eingegangen, warum im Jahr 2016 ein Gutachten über einen Vorgang im Jahr 2013 in Auftrag gegeben wurde. fab

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