Linkes Scheldeufer als Container-Zentrum

Der Hafen Antwerpen rechnet auch in den kommenden Jahren mit steigenden Gütermengen.

Laut Eddy Bruyninckx, Chef des Städtischen Hafenbetriebs Antwerpen (SHA), wird die Nummer zwei unter den europäischen Seehäfen schon im laufenden Geschäftsjahr mit einem neuen Umschlagrekord aufwarten, und zwar sowohl beim Gesamtaufkommen als auch beim Containerumschlag. „Wir werden in diesem Jahr erstmals die Grenze von neun Millionen TEU passieren“, sagte Bruyninckx jetzt in Antwerpen bei der Präsentation eines neuen Hafenentwicklungsplans für das Linke Scheldeufer. Es hat für den belgischen Seehafen eine ähnliche Bedeutung als strategische Flächenreserve wie die Maasebene 2 (Maasvlakte 2) für Rotterdam.

Bruyninckx betonte, dass der Containerumschlag der Zukunft auf dem Linken Schelde ufer erfolgen werde, mit dessen Erschließungsarbeiten Antwerpen in den späten 1980er Jahren schrittweise begonnen hatte. Herzstück dieses Hafenteils ist derzeit das Deurganckdok, um das verschiedene Containerterminals angeordnet sind. „Dieses neue Hafenbecken stellt künftig so etwas wie das Nervenzentrum des Containerumschlags in Antwerpen dar“, präzisierte Bruyninckx.

Der nächste große Entwicklungsschub vollzieht sich 2016, wenn die Reederei MSC ihre Umschlagaktvitäten vom derzeitigen Home-Terminal im Bereich des auf dem Rechten Scheldeufer gelegenen Delwaidedoks in das Deurganckdok verlegen wird. Damit seien auch erhebliche Containermengen im Vor-und Nachlauf, verteilt über die verschiedenen Verkehrsträger, verbunden, betonte der SHA-Chef. Die Hafenverwaltung habe jedoch bereits verschiedene Weichenstellungen vollzogen.

Dazu gehöre unter anderem der Ausbau der Straßeninfrastruktur auf dem Linken Scheldeufer, mit besonderer Ausrichtung auf den gewerblichen Güterkraftverkehr. Doch auf den Lkw allein wolle sich Antwerpen nicht verlassen. Vielmehr sollen Bahn und Binnenschiff in den kommenden Jahren beim Vor- und Nachlauf eine entscheidende Rolle spielen. Der SHA geht davon aus, dass der Anteil der bereits sehr präsenten Binnenschifffahrt von derzeit 43 Prozent am Modal Split bis auf 57 Prozent im Jahr 2030 zunehmen wird. Und das bei einem dann deutlich höheren Container umschlagaufkommen als heute. Bruyninckx wies dar auf hin, das auch in der Container-Binnenschifffahrt immer größere Fahrzeuge zum Einsatz kommen, was wiederum entsprechende Produktivitätszugewinne nach sich ziehe.

Große Hoffnungen setzt der SHA auch in die Bahn. Auch hier könne Antwerpen wichtige Trumpfkarten ins Feld führen. So verbindet zum Beispiel seit 2014 der neue Eisenbahntunnel unter der Schelde, der Liefkenshoektunnel, die beiden Hafengebiete rechts (stadtnah) und links der Schelde. Der Tunnel bewirke wertvolle Zeitvorteile. Der SHA arbeitet aktuell an einem Hafen-Umfuhrkonzept, das Shuttle-Züge vorsieht, die in enger Taktfolge zwischen den beiden Hafenteilen verkehren. EHA

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