Lübeck wieder zu alter Stärke hinführen

Allianz pro Lübeck (v.l.): Jürgen Schlichting, Bernd Buchholz, Bernd Saxe, Christoph Sallermann und Hafenunternehmer Holger Lehmann freuten sich über einen gelungenen Abend, Foto: Pagel/NV Lübeck
Die Lübecker Hafengruppe hat alle Chancen, zu alter Standortstärke unter den deutschen Ostseehäfen zurück zu finden.
In diesem Geist fand das diesjährige Nautische Essen des Nautischen Vereins zu Lübeck jetzt statt. Rund 300 Gäste hatten sich dazu in den Räumlichkeiten der historischen „Schiffergesellschaft“ eingefunden. Besonders groß war die Freude bei Kapitän Jürgen Schlichting, Vorsitzender des NV Lübeck, dass es gelungen war, mit Dr. Bernd Buchholz den amtierenden Verkehrs- und Wirtschaftsminister der Kieler CDU-FDP-Grünen-Koalition als Hauptredner gewonnen zu haben. Auch dieser Ehrengast wurde mit besonderem Beifall bedacht: „Berni“ war ebenfalls mit an Bord. Unter diesem Nicknamen ist Lübecks langjähriger Bürgermeister den Hansestädtern an der Trave ein Begriff. Er überbrachte letztmalig als „oberster Hanseat“ die offizielle Grußnote der Stadt. Wie in den Vorjahren sprach er sich auch diesmal für einen starken Hafen aus, der eine tragende Säule für die Wirtschaft dieser bedeutenden Ostseestadt sei. Immerhin: Saxe bleibt auch künftig dem NV als Mitglied erhalten und verbunden.
Verkehrsminister Buchholz wies vor den rund 300 Gästen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und natürlich den NV-Mitgliedern darauf hin, dass die Landesregierung in der Hafen- und Logistikwirtschaft eine Kernkompetenz des nördlichen Bundeslandes sehe. Aktuell begleitet und unterstützt die Landesregierung die zentralen Ausbau- und Erweiterungsvorhaben in Lübeck am Skandinavienkai sowie dem Seelandkai.
Erleichtert und zufrieden zeigte sich der FDP-Minister mit der Entwicklung bei der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG). Auch als Folge des Lohnverzichts der Beschäftigten und des Zugeständnisses zu flexibleren Arbeitszeiten in den Tarifverträgen bis 2022 sei wieder Ruhe in das weiterhin mehrheitlich der Stadt gehörende Hafen- und Logistikunternehmen gekommen. Davon sei auch ein positiver Impuls für das jetzt laufende Geschäftsjahr ausgegangen, so der Kieler Ressortchef.
NV-Vorsitzender Schlichting erinnerte die Stadt daran, den neuen Hafenentwicklungsplan (HEP) bis 2030 in absehbarer Zeit vorzulegen. Denn dieses Rahmenwerk sei auch für die Investitionsentscheidungen der unterschiedlichen Betriebe von großer Bedeutung. Schlichting: „Gemeinsam mit allen Partnern aus der Hafenwirtschaft und in der Politik – über alle Parteigrenzen hinweg – kann es uns gelingen, den Lübecker Hafen wieder dahin zurückzubringen, wo er einst stand: als der größte und bedeutendste deutsche Ostseehafen.“
Als besondere Wertschätzung empfanden der NV Lübeck und auch die Gäste den Besuch des Kommandanten und einer Borddelegation der Fregatte „Lübeck“ (F214), mit der die Hansestadt eine enge Patenschaft verbindet. Fregattenkapitän Christoph Sallermann gab einen Überblick über das umfangreiche Einsatz- und Arbeitspensum der Fregatte, die zur bewährten Klasse 122 der Deutschen Marine gehört. Und auch das kam gut an: Die Lübecker können ihr Schiff wieder direkt besuchen, und zwar in der Zeit zwischen dem 16. bis 19. März, wenn Lübeck ganz im Zeichen des 875. Stadtjubiläums steht. EHA