Mehr Container ins bremische Hinterland

Im Jahr 2018 wurden von den Containerterminals Bremerhaven 2,6 Millionen TEU ins Hinterland transportiert., Foto: Scheer
Die bremischen Häfen haben in den vergangenen Jahren einen deutlichen Zuwachs im Hinterlandverkehr erreicht. Das geht aus der „Aktualisierung der Analyse und Prognose des See- und Hinterlandverkehrs der bremischen Häfen“ hervor, die das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) im Auftrag der Hafenmanagementgesellschaft Bremenports erstellt hat.
Basis der Studie sind die Umschlagergebnisse des Jahres 2018, als die bremischen Häfen einen Containerumschlag von 5,4 Millionen TEU verzeichneten. Den Angaben zufolge waren zwischen den Containerterminals Bremerhaven und seinem Hinterland dann 2,6 Millionen TEU per Binnenschiff, Bahn oder Lkw transportiert worden. Das entspricht einem Plus von 300.000 TEU gegenüber dem Referenzjahr 2013.
Besonders stark zugenommen hat der Containertransport von und nach Nordrhein-Westfalen, und zwar um 37 Prozent. Ebenfalls gestiegen ist der Lokalanteil der Hinterlandcontainer, die in Bremen vor allem im Güterverkehrszentrum (GVZ) gepackt werden. Die Loco-Quote legte um 25 Prozent auf rund 811.000 TEU zu. Damit liege Bremen im Ranking der Regionen vor Bayern (387.000 TEU) auf Platz eins der Hinterland-Destinationen, heißt es in der Studie. Der stärkste Auslandsmarkt der bremischen Häfen ist der Analyse zufolge Tschechien mit rund 188.000 TEU. Es folgt Österreich mit circa 166.000 TEU. Auffällig dabei: Fast alle Container aus diesen Ländern werden per Bahn angeliefert.
Im Transhipment sanken die Mengen dagegen auf rund 2,8 Millionen TEU und machen damit nur noch etwas mehr als die Hälfte des Gesamtumschlags aus. Den Grund dafür sehen die Autoren der Studie vor allem darin, dass die polnischen Seehäfen in Gdansk und Gdynia vermehrt direkt von den großen Containerschiffen angelaufen werden und somit ein Umschlag über Bremerhaven nur noch im geringen Maße nötig ist.
Mit Blick auf die künftige Umschlagentwicklung bescheinigt das ISL den Häfen im Land Bremen bis zum Jahr 2035 eine positive Perspektive. Triebfeder des Umschlags werde auch künftig der Container- und der Automobilumschlag bleiben. Für den Containerumschlag sagen die Autoren der Studie mittelfristig ein jährliches Plus von knapp 2 Prozent voraus, im RoRo-Bereich könnten es sogar 2,7 Prozent sein. bek